OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 4

Die Bierfässer wurden mit dem Pferdefuhrwerk dorthin geführt. Aufschluß reich über dieses Brauhaus ist der in der Anlage erwähnte Lehrbrief und Gesellen brief aus der Zeit vor 1918. Eine Brauerei, die nirgends verzeichnet steht, befand sich auch in der GemeindeAlberndorfin WeikersdortNr. 6 im sogenanntenKlamhot.Dort wurdevor 50 Jahren noch gebraut. Heute ist Besitzer des Gasthofes Klamhot Franz Penzenleitner. Der im Anhang angeführte Vertrag aus dem Jahre 1909 erzählt uns von den beiden interessantesten Brauereien des Bezirkes Vorderioeißenhach, von denen auch noch das Bildmaterial vorhanden ist. Es ist dies die Langensteinerische Brauerei in Vorderweißenbach Nr. 4, heute Braugasthot Mascher, und die Schwarzenbergsche Brauerei in Hinterweißenhach Nr. 1, heute Bräugasthot Wipplinger. Aus der Langensteinerischen Brauerei ist uns wie aus Reichenau der Fall überliefert, wo beim Biersieden der Brauknecht Dumpfart in den Sud fiel und dabei völlig verbrannte. Die Jahreszahl 1829 stand auf einem schmiedeeisernen Gitter auf dem Sud haustor der alten Brauerei in Hinterweißenbach und hängt heute in der Gaststube des Gasthauses Wipplinger in Hinterweißenbach Nr. 1. Diese Brauerei wurde bis 1956 betrieben, und Braumeister Winzig war der letzte aktive Braumeister des Bezirkes. Die Bilder von dieser Brauerei zeigen, wie damals alles noch mit der Hand betrieben wurde. Das Malz wurde mit der Hand gebrochen, eine Luftpumpe wurde beim Flaschenabziehen verwendet, und die Maische wurde noch mit der Hand angerührt. Das Bier wurde mit Rössern ausgeführt. In Linz bekam man beim Pramer in der Hofgasse und beim Trixner im Volksgarten Vorderweißenbacher Bier. Es war das letzte selbstgebraute Bier aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung. Alk Abbildungen wurden der Redaktion vom Verfasser zur Verfügung gestellt. Quellen Heinrich L. lAIerneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930, in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens in Berlin. 1937: I. Mühlviertel und Machland, S. 47-101. -1938: II. Traun- und Hausruckviertel, S. 18-79. -1939/40: III.Innviertel, S. 89-163. P. Benno Hofer: Aus der Geschichte des Marktes Bad Leonfelden. Alfred Höss: Häuserchronik von Leonfelden. Festschrift der Marktgemeinde Reichenthal, 1950. Mühlviertler Heimatblätter, Heft 5/6. Linz 1962. Gemeindechronik Hellmonsödt. Marktarchiv Zwettl. Mitteilungen der Gemeinden Feldkirchen, Reichenau, Hellmonsödt, St. Gotthard, Puchenau, Gallneukirchen, Alberndorf, Gramastetten, Ottensheim, Leonfelden, Steyregg und Oberneukirchen. Josef Mittermayer: Materialien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mühlviertels. Das Oberneu kirchner Brau- und Rathaus, in: Oö. Heimatblätter. 38. Jg., Heft 1, S. 47-76. Linz 1984.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2