OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 4

Brauerei erzeugte im Jahre der Stillegung 1918 19.900 hl Bier, die die an Siegl gezahlte Kaufsumme für das gesamte Objekt hereinbrachten. Damit hatte diese alte Brauerei natürlich zu bestehen aufgehört, was für den Markt ein großer Verlust war", so berichtet die Marktchronik Ottensheim. Die Ottensheimer Brauerei hatte unter Franz Siegl einen Ausstoß von 25.000 hl, nachdem von dem Unternehmen die kleineren Brauereien in Aigen, Gramastetten (1900), Eschlberg, Auhof, Lembach (2), Peilstein und Neuhaus nach Kauf stillgelegt worden waren. Sehr dürftige Unterlagen sind über Puchenau vorhanden. Man ist nicht sicher, ob beim Schloß jeweils eine Brauerei als Herrschaftsbrauerei betrieben wurde. In den jeweiligen Anschlägen beim Verkauf von Puchenau findet sich kein Hinweis. Im Jahre 1728 werden unter Braumeister Adolf Heinrich Schönböck 800 Eimer Bier erzeugt. 1795 waren es unter dem Braumeister Johann Georg Krahwinkler 2.082 Eimer. Die Brauerei von Puchenau wird daher in dieser Aufstellung den freieigenen Brauereien zugeordnet, war aber früher sicher eine Herrschaftsbrauerei. Heute noch erinnert das Gasthaus zur Schloßtaverne mit dem gegenüberliegenden großen Felsenkeller an die alte Schloßbrauerei Puchenau. In Gramastelkn befanden sich von alters her zwei eigene Brauereien. Zu klären wäre hier noch, warum diese Brauereien im Bräuverzeichnis 1795 nicht als Kom munebrauereien aufscheinen, wiewohl Gramastetten eine alte Marktkommune ist. 1600 wird bereits im Hause Gramastetten Nr. 16 weißes Bier gebraut. 1870 war dieses Haus Rathaus und Brauhaus zugleich (vgl. Zwettl, Schenkenfelden und Reichenau, wo ebenfalls Bräuhaus und Rathaus in einem Gebäude waren). 1795 erzeugte die eine Brauerei in Gramastetten unter dem Brauer Johann Sauerwein 1.139 Eimer, hierfür wurde kein Aufschlag bezahlt (Gemeindebrauhaus). 1827 wird bereits die Brauerei Schäfler versteigert. Ein Thomas Luger, gestor ben am 11. 5. 1869, ist als Braumeister verzeichnet. 1870 ist Johann Reiter Besitzer und Bräuer. 1881 ist Josef Mayr Besitzer und braute bis 1890 Bier. Das Brauhaus war auch ein Gasthaus. 1900 erwirbt die Linzer Aktienbrauerei die Braurechte. Das Haus Nr. 16 in Gramastetten ist heute das Gasthaus der Friederike Schneider. Die zweite Brauerei in Gramastetten war im Hause Nr. 28 untergebracht. Hier wurde bis 1794 Bier gebraut. Die Brauerei gehörte der Marktkommune, die in der Person des vorerwähnten Bräuers Karl Kreuzer einen Pächter bestellt hatte. Die Brauerei scheint im Brauverzeichnis 1785 daher noch mit dieser Aus stoßmenge auf, wird aber nicht mehr bei den Kommune-Brauereien geführt, sondern bei den freieigenen. Das Haus Gramastetten Nr. 28 ist heute ein Gasthaus und wird derzeit demoliert, um dem neuen Raiffeisenkassengebäude Platz zu machen. Auch Auberg bei Urfahr, welches bis 1918 noch zum Bereich der Bezirks hauptmannschaft Urfahr gehörte, hatte seine eigene Brauerei, erzeugte 1795 die beachtliche Menge von 8.404 Eimern Bier.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2