OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 4

Leopold 1. um die Errichtung eines Brauhauses in Landshaag, obwohl bereits in der Nähe die Brauhäuser von Bergheim, Mühldorf, Hofstatt und Neuhaus bestanden. Trotz dem erhält sie ein Brauhaus bewilligt. Im Jahre 1728 erzeugte diese BGosterbrauerei unter dem Braumeister Simon Schorn 400 Eimer, 1795 war der Ausstoß unter Brau meister Ullrich Grumhuber auf 1.031 Eimer gestiegen. Heute erinnern noch die Räumlichkeiten des Gasthauses Grünberger in Oberlandshaag Nr. 17 an diese Klosterbrauerei. Die Malztenne soll im gegenüberlie genden Bauernhaus Höllinger gewesen sein. Einen weiteren Lagerraum hatte diese Brauerei im Hause Oberlandshaag Nr. 53 (Haudum). Es befindet sich heute dort noch ein sehr tiefer und großer Keller. Auch die Baulichkeiten beim Schloß Bergheim in Feldkirch erinnern uns an das alte Brauhaus. Ein Anbau an dem Verwaltungs gebäude wird heute noch als Brauhaus bezeichnet. Im Erdgeschoß dieses Anbaues befindet sich ein Raum mit Tonnengewölbe. Er zeigt in tieferen Schichten des Ver putzes Rauchspuren. Wahrscheinlich war dies das Sudhaus. Im selben Trakt waren auch der Malzraum und der Gärkeller. Als Lagerraum dieses Brauhauses dürfte der Felsenkeller im Gasthaus Bergheim Nr. 9, der den Namen Märzenkeller führt, gedient haben. Der Märzenkeller gehört wie das Schloß Bergheim heute dem Land Ober österreich. Ein Feld des Landgutes Bergheim heißt heute noch die Hopfenwiese. Das Landgut hatte auch ein eigenes Eishaus. Ein ehemaliger Türüberleger beim Eingang des Sudhauses trägt die Jahreszahl 1686. Die Schloßbrauerei des Landgutes Bergheim wird urkundlich zuerst um 1662 genannt. 1728 wurden 440 Eimer Bier erzeugt, 1795 wurde die Erzeugung auf 1.508 Eimer gesteigert. Auch im Schloß Mühldorf heißt heute noch ein Teil des Gebäudes das Bräu haus. In der südwestlichen Ecke des Schlosses war der sogenannte „Brauhauskeller". Große steinerne Bottiche waren da, sie wurden inzwischen anderwärts verwendet. Diese Schloßbrauerei wurde ebenfalls 1662 erstmals genannt. Im Jahre 1795 erzeugte hier die Herrschaft Wilhering 5.3 78 Eimer Bier. Mühldorf gehört auch heute noch zum Stift Wilhering. Auch in Freudenstein soll im Hause Nr. 12 (Jungbauernhaus) ein Brauhaus gewesen sein. Bis vor wenigen Jahren konnte man Sudhaus, Malztenne und andere Räume noch feststellen. Durch einen restlosen Umbau des Hauses im Jahre 1966 wurden jedoch alle Spuren der ehemaligen Brauerei beseitigt. Ob diese Brauerei in Freudenstein auf eine Brauerei des alten Schlosses Freu denstein zurückgeht, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Jedenfalls war letz tere Brauerei im Hause Nr. 12, die in keinem Verzeichnis aufscheint, sondern nur in der Überlieferung lebt, den freieigentümlichen Brauereien zuzurechnen. Wie aus Schloßbrauereien freieigentümliche Brauereien wurden, zeigt am besten das Schicksal der Schloßbrauerei Ottensheim. Sie wird zum erstenmal im Konfirmationsbrief Kaiser Ferdinands II. vom 3. September 1627 an die Marktgemeinde Ottensheim erwähntund wurde wohl von dem Jesuitenorden, welcher 1625 vom Kurfürsten von Bayern die Herrschaft Ottens heim erhielt, errichtet.

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