OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 4

Aufbereihangsanlagen sowie zusätzliche Arbeitsräume benötigt werden. Diese „zusätzlichen" Bauten werden bei modernen Gehöften aus arbeitstechnischen Grün den rund um den Innenhof errichtet und teilweise sogar durch Verbindungstrakte oder Windschutzvorrichtungen miteinander verbunden. Der in den sechziger Jahren verpönte Hang zum „Einfangen" des Hofes ist somit wieder in Erscheinung getreten, was eine abermalige Trendwende in der Entwicklung der Vierkanter seit Ende der siebziger Jahre auslöste. Neben dem großen materiellen wird nun auch der kulturelle Wert dieser tra ditionellen Gehöftform erkannt und versucht, Vierkanthöfe soweit als möglich zu erhalten. Nach Ansicht der Experten der Bauernkammern kann ein Vierkanter bei entsprechendem Umbau und Adaptierung an die Wirtschaftsweise durchaus allen Anforderungen an ein modernes Gehöft gerecht werden, zumal sich immer noch keine anderen vorteilhafteren Lösungen (Gehöftformen) anbieten. 3. Innere Anpassung des Vierkanters an moderne Wirtschaftsweisen Festzuhalten bleibt, daß es heute kaum einen landwirtschaftlich genutzten Vierkanter gibt, an dem seit dem Zweiten Weltkrieg keine baulichen Veränderungen vorgenommen wurden. Rein äußerlich ist ihre Weiterentwicklung besonders gut zu erkennen, wenn verschiedene Baustufen nebeneinander bestehen. Häufig zu beob achten ist beispielsweise eine Vergrößerung der Fensteröffnungen, begründet durch den Wunsch nach helleren Wohnräumen. Der Trend zu großen Schiebetoren scheint durch die immer größer werdenden Landmaschinen unaufhaltsam, ebenso, wie die Verwendung moderner Baustoffe die Anpassung der Gehöfte verdeutlicht. Klassischer Vierkanter Quelle: Koll 1950, 52

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