OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

ganzjährig betriebenen Kuranstalt erstellt wurde, ist ersichtlich, daß es sich im Jahres durchschnitt um ca. 1.400 Besuchspersonen handeln mußte. Sie stammten vorwie gend aus der Kaiserstadt Wien und anderen bedeutenden Städten der Monarchie wie z. B. Prag und Budapest. Sie gehörten dem Adel und dem Großbürgertum an^°. Im Ersten Weltkrieg stand das Kurhaus als Lazarett zur Verfügung. In der fol genden Zwischenkriegszeit wechselten die Besitzer häufig, bis im Zweiten Weltkrieg Volksdeutsche Flüchtlinge dort Zuflucht fanden^L Die Sowjetkommandantur beschlagnahmte 1945 die Gebäude für ihre Soldaten und übergab später das Anwe sen den österreichischen USIA-Betrieben. Über die norwegische Europahilfe kam das Kurhaus 1959 an das österreichische Rote Kreuz. Nach Adaptierung der völlig desolaten Liegenschaft fanden und finden dort Flüchtlinge aus aller Welt ein Durch zugslager. 1984 beherbergten das Heim und einige Ortsgasthäuser, welche dadurch ganzjährig ausgelastet sind, 400 Flüchtlinge^^. Die Zahl bleibt (nach Auskunft der Gemeinde) konstant, nur die Personen wechseln. In letzter Zeit werden die Flücht linge immer weniger gern von den europäischen und überseeischen Industrieländern EINZUGSBEREICH DER KURGÄSTE VON BAD KREUZEN 1984 2A% ÜBRIGE SALZBURG TIROL NIEOEROSTERREICH OBERÖSTERREICH USA: 7 CAN: 3 GB : 1 D:U8 100 KM 23= ANZAHL DER KURGÄSTE QUELLE; GEMEINDEAMT BAD KREUZEN W. Sperner: Bäderherrlichkeit in Oberösterreich. In: Oberösterreichische Kulturzeitschrift, Jg. 30,1980, S. 11-17. Sperner weist auf eine Gästefrequenz 18 75 von 5 75 pro Jahr hin. Darunter waren auch promi nente Persönlichkeiten wie Anton Bruckner, worauf heute noch eine Tafel im Gemeindegebiet hin weist. E. Kranzler und K. Kranzler: Heimatbuch der Marktgemeinde Bad Kreuzen. Eigenverlag der Markt gemeindeBad Kreuzen, 1982, S. 49 ff. 1984 stammten die Flüchtlinge z.B. aus: CSSR, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, aber auch Uganda und Libyen. 248

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