schnittliche Aufenthaltsdauer in den Kurorten 10 bis 13 Tage gegenüber 5 bis 6 Tagen im österreichischen Durchschnitt beträgt. Baulich entstanden in vielen Kurorten isolierte Kurkomplexe in städtischer Bauform. Waren ursprünglich die Kurbetriebe oft von privater Hand oder aufgrund privater Initiative entstanden, so übernahm später die öffentliche Hand die Einrich tungen. Zur Funktion des „Kurens" kommt neuerdings in den Kurorten oft die des Kongreßwesens. Kurze Charakteristik der oberösterreichischen HeilbäderlandschafP^ Oberösterreich verfügte 1985 über 14 gesetzlich anerkannte Kurheilbäder und Luftkurorte. Sie liegen in drei verschiedenen Landschaftsräumen: dem Salz kammergut, dem Alpenvorland und dem Mühlviertel. Ersteres ist eine klassische Fremdenverkehrsregion mit großen landschaft lichen Attraktionen. Zwischen den Kalkmassiven des Dachsteinstockes, des Höllenund Toten Gebirges liegend, ist diese wald- und almreiche Mittelgebirgslandschaft mit ihren zahlreichen quartärzeitlich entstandenen Seen, der hohen Luftreinheit mit ultravioletter Strahlung sowie dem nebelarmen Reizklima, dazu ausgestattet mit natürlichen Salz-, Jod- und Schwefelvorkommen bestens geeignet, der Regeneration des menschlichen Organismus zu dienen. Mit ihren harmonisch eingebetteten Streu siedlungen hat sie besonders zur Zeit der Romantik ihrer modellhaften Schönheit wegen Künstler und Dichter angesprochen. Im Zentrum liegt Bad Ischl, das - einst bevorzugt durch die kaiserliche Sommerresidenz von Franz Joseph - mächtige Impulse erhielt. Hier traf sich der Hochadel der gesamten Monarchie, später auch das Großbürgertum und heute überwiegt der Krankenkassenkurgast^L Völlig anders sind die Gegebenheiten im oberösterreichischen Alpenvor land. Hier ist eine Vielzahl von Heilvorkommen zu finden. In der weitwelligen Hügel landschaft mit mildem Klima stehen auf den fruchtbaren, tonig-mergeligen Acker böden des „Schlier" beherrschende Vierkanthöfe in einer typischen bäuerlichen „Gunstlandschaft". Im Südteil des Alpenvorlandes befindet sich Europas stärkste Jodquelle in Bad Hall. Hierher pilgerten schon im 19. Jahrhundert viele, um gegen Tuberkulose, Kropf und Altersbeschwerden, aber auch andere Schädigungen anzu kämpfen. meinden mit Kneippeinrichtungen gezählt. Dort wurden 17,2 Miil. Übernachtungen (58,8 % Ausländer und 41,2 % Inländer) gezählt. Aus: Der Fremdenverkehr in Österreich im Jahr 1984. Beiträge zur öster reichischen Statistik, H. 771, Wien 1985, S. 33, Hrsg.: österr. Statistisches Zentralamt. A. Schmölzer: Die Naturgrundlagen der Oberösterreichischen Heilbäder. In: Oberösterreich, Linz 1964, 1/2, S. 61-66. - A. Schmölzer: Heilbädergeographie Oberösterreichs. In: Oberösterreich, Linz 1970, S. 54-62. Als gesetzlich anerkannt sind im Salzkammergut noch zu nennen: Jodschwefelbad Goisern und die Luftkurorte Gmunden und St. Wolfgang. 243
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