OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

genden vom 29. Oktober 1882 datierten Bericht aus München: „Grabdenkmal von Schmid. Dieser Tage wurde in aller Stille auf dem Au-Giesinger Friedhof das Grab denkmal Herman von Schmids aufgestellt. Schmids Ruhestätte befindet sich bekanntlich links des Eingangs zum Friedhofe, an dessen westlicher Umfassungs mauer. Das Denkmal besteht aus einem in einfachen aber geschmackvollen Formen bearbeiteten, beinahe in Höhe der Mauer sich erhebenden schwarzgrauen Marmor block, welchen die Firma Ackermann in Weißenstadt geliefert hat. In einer Nische ist die von Professor Heß in weißem Marmor ausgeführte, wohlgelungene Büste des Dichters angebracht; darunter in Erz gegossen, eine lorbeerbekränzte Lyra. Die Inschrift lautet: Herman von Schmid. Geboren 30. März 1815. Gestorben 19. Oktober 1880. Gewidmet von Freunden und Verehrern. Das Komitee, in dessen Hand die Freunde und Verehrer die Abtragung ihrer Ehrenschuld gegenüber dem berühmten Schriftsteller gelegt, hat es unterlassen, den Akt der Denkmalenthüllung mit einer besonderen Feierlichkeit zu begleiten [.. .1. Die Grabstätte ist weit abgelegen von dem größeren Verkehr. Wir möchten uns daher dem von anderer Seite schon in der Presse aus gesprochenen Wunsch anschließen, daß das Gedächtnis an unseren bayerischen Auerbach dadurch gewissermaßen verallgemeinert werde, daß man einen Gips abguß der Büste in einer der freien Nischen unter den Arkaden des südlichen Fried hofes aufstelle, wo München ja auch seine übrigen Toten ehrt."^^ Daß die Stadt München dem Dichter ein ehrendes Gedenken bewahren wollte, bewies die nach dem Tode Herman Schmids erfolgte Benennung einer Straße in Giesing mit seinem Namen. Auf Anregung der Münchner Neuesten Nachrichten ließ eine dramatische Vereinigung am Wohn- und Sterbehause des Dichters eine vom Bildhauer und Steinmetzmeister Schußmann entworfene Gedenktafel anbrin gen. Bei deren Enthüllung am 14. September 1913 hielt Archivrat Dr. Ernst von Detouches die Gedenkrede^^. Zur hundertsten Wiederkehr des Geburtstages von Herman Schmid ver anstaltete die Münchener Volksbühne, dramatische Vereinigung „Frohsinn", am Sonntag, dem 28. März 1915, um 16.00 Uhr im Gesellschaftshaus zur „Lacke", Holz straße 9, eine Herman-Schmid-Feier. Als Festspiel gelangte Schmids „Almrausch und Edelweiß'' zur Aufführung. Abschließend erfolgte eine Huldigung des Dichters mit dem Vortrag eines Prologes von Archivrat Dr. Ernst von Detouches. Auch in Öster reich wurde des hundertsten Geburtstages von Herman Schmid gedacht. So brachte die „Wiener Abendpost" Nr. 67 v. Dienstag, 23. März 1915 (Beilage zur Wiener Zeitung) ein Feuilleton von Dr. Karl Fuchs „Herman von Schmid. Zum bevorstehenden hundertsten Geburtstag". Vom selben Verfasser brachte die Beilage der „Linzer Tages post", 51. Jg., Nr. 79, V. Samstag, 27. März 1915, ein „Gedenkblatt zum 100. Geburtstage des Laut Auskunft der Landeshauptstadt München, Städtische Bestattung V1/K vom 18.6.1985 an Frau Friedericke Mayrhuber in Waizenkirchen wurde der Dichter in der Grabstätte M-li-24 im Ostfriedhof München beigesetzt. Die Grabstätte soll nach Feststellung der Friedhofsverwaltung noch vorhanden sein. Der Versuch des Verf., die Grabstätte auf Grund vorliegender Information aufzufinden, blieb 1985 leider ohne Erfolg. Siehe dazu [Münchner] Neueste Nachrichten Nr. 469 v. 13. 9. 1913. 232

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