OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

Auftrag. Er hatte daher häufig bei Dr. Laubmann, dem Sekretär der Königlichen Hofund Staatsbibliothek, landesgeschichtliche Werke zum Studium entliehen. JIr. Iferntan aoii Notiz des Dichters für Dr. Lauhmann. „Der Sammler' brachte 1880 zunächst in den Nummern 145 (Donnerstag, 9.12.), 146 (Samstag, 11.12.) und 147 (Donnerstag, 14.12.) einen ausführlichenNefcrolog aus der Feder von Joseph Ritter, einem vertrauten Freunde Herman Schmids. In den weiteren Nummern 148 (Donnerstag, 16. 12.), 149 (Samstag, 18. 12.) und 150 (Dienstag, 21.12.) erschien dann der Abdruck des 1. Kapitels von Schmids Roman fragment „Zum grünen Baum". Am zweiten Weihnachtstag brachte „Der Sammler" als „Eine Reliquie des Dichters" Schmids nachgelassenes Gedicht „Das Vöglein auf dem Weih nachtsbaum". Schon am Dienstag, dem 26. Oktober 1880, war im „Sammler" Nr. 126 ein Nachruf auf Herman Schmid unter dem Titel „Für ein Dichtergrah" von Engelbert Albrecht erschienen und dazu „Herman von Schmids Schwanenlied" (eine Eintragung im Gästebuch) von L. Roland veröffentlicht worden. Aus dem lyrischen Nachlaß Schmids brachte „Der Sammler", Nr. 156, in seiner Silvesterausgabe vom 31. 12. 1881 das Gedicht „Zum neuen Jahr" heraus. Freunde und Verehrer des Dichters hatten bald nach dessen Heimgang beschlossen, ihm ein würdiges Grabmal zu setzen. Ein Komitee bestehend aus Hofrat von Hüther, Regierungs- und Polizeidirektor Dr. Müller und Hofstabsrat Essl, konnte bereits am 1. November 1882 die Übergabe des Grabmals an Frau Wilhelmine von Schmid mittels Schenkungsurkunde vornehmen. Wie Ludwig Trost berichtet, waren die Skizzen zum Grabmal vom Direktor der Münchener Kunstgewerbeschule Emil Lange entworfen worden. Er hatte auch die Ausführungsarbeiten geleitet. Die Büste des Dichters von weißem Marmor ist ein Werk des Bildhauers Professor Anton Heß. Die Grabinschrift und das Emblem - Lorbeer und Lyra - hatte die Familie von Miller gestiftet. Der Syenit war von der Firma Ackermann in Weißenstadt gespendet wor den. Die Augsburger Abendzeitung vom 31. Oktober 1882 brachte dazu den folTrost. S. 113/114. Anm. 1. 230

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