OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

Hertnan von Schmid Ein bayerischer Volksschriftstefler aus Waizenkirchen 1815-1880 Von Aldemar Schiffkorn Die Biographie solUe einen großen Vorrang vor der Geschichte erwerben, indem sie das Individuum lebendig darstellt und zugleich das Jahrhundert, wie auch dieses lebendig auf jenes einwirkt. Die Lebensbeschreibung soll das Leben darstellen, wie es an und für sich und um seiner selbst willen da ist. J. W. V. Goethe Es ist ein Verdienst des Heimat- und Kulturwerkes Waizenkirchen, daß es im Sinne einer umfassenden Heimatpflege das Andenken an bedeutende Persönlich keiten, die in Waizenkirchen geboren wurden, wachhält und ehrt. So findet sich im Gasthof Mayrhuber, dem Geburtshaus des Tondichters Wilhelm Kienzl, ein Gedenkraum mit Erinnerungsstücken aus dem Nachlaß des Opernkomponisten, der von Frau Friedericke Mayrhuber sachkundig betreut wird. Die 1982 in Waizenkir chen veranstalteten Kienzl-Gedenktage sind den oberösterreichischen Musik freunden noch in guter Erinnerung, bedeuteten sie doch einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Heimatkunde. Seit dem 22. September 1985 erinnert ein vom Heimatund Kulturwerk errichteter Gedenkstein bei der Pfarrkirche von Waizenkirchen an den einst gefeierten Volksschriftsteller Herman von Schmidt der in diesem Gottes haus getauft worden war. Ein Festabend des Heimat- und Kulturwerkes im Mayrhuber-Saal leitete am 21. September 1985 die Herman-von-Schmid-Gedenktage ein. Von Darbietungen des „Kienzlchores Waizenkirchen" und des Ensembles „Flauto traverso" umrahmt, wurden Leben und Werk Herman von Schmids in Grußworten und Ansprachen von Dr. iur. Herman von Schmid schrieb seinen Taufnamen stets mit einem „n". Im Taufbuch lautet die Eintragung „Anton Ferdinand Hermann". In Nachschlagewerken, Literaturgeschichten und Nach rufen findet sich die allgemein übliche Schreibung „Hermann", wogegen auf den Titelseiten von Schmids Büchern sein Taufname in der von ihm gebrauchten Schreibweise wiedergegeben wird. In Briefen und Eingaben zeichnete der Dichter häufig auch als Dr. Herman Theodor Schmid; so wird in Nachschlagewerken oft auch der zweite Vorname „Theodor" angeführt. Mit der Verleihung des Kronenordens durch König Ludwig 11. im Jahre 1876 war Dr. Schmid in den persönlichen Adelsstand erhoben worden. 175

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