OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

8. Herman Schmid als Herausgeber und Redakteur Die Alpenlandschaften Bayerns und Tirols genossen Herman Schmids besondere Vorliebe. Auf seinen Ferienreisen fand er in Bayerns und Tirols Alpendör fern stets freundliche Aufnahme, da er sich bei der bäuerlichen Bevölkerung durch sein umgängliches Wesen und seine herzliche Art großer Beliebtheit erfreute. Für die I. Serie deutschen Alpen" aus derReiiie „Unser Vaterland" {187 7-1S80) der Stuttgarter Verlagsbuchhandlung Gebrüder Kröner zeichnete Schmid als Her ausgeber. Das Werk war in drei großen Abschnitten mit je 15 bis 20 Lieferungen angekündigt worden. Im ersten Abschnitt (1877) sind es Schmid sowie der ober bayerische Dialektdichter und Reiseschriftsteller Karl Stieler (1842-1885), die den Leser auf seinen „Wanderungen im Bayerischen Gebirge und Salzkammergut" be gleiten. (Das Werk war in der 1. Auflage unter folgendem Titel erschienen und König Ludwig II. von Bayern gewidmet: „Aus deutschen Bergen. Ein Gedenkbuch vom Bayrischen Gebirge und Salzkammergut." Geschrieben von Herman Schmid und Karl Stieler. Stutt gart: Verlag A. Kröner 1873. 220 Seiten.) Von Schmid stammen die folgenden Beiträge: Das Gedicht „Die Berge grüßen" auf S. 1-2 als Einbegleitung und die Aufsätze „Vor den Bergen" (S. 3-18); „Der Chiemsee" (S. 62-66); „Zum Königsee" (S. 67-7A); „Berg schlösser. Ein geschichtlicher Rückblick" (S. 135-142); „Das Bergdorf. Kulturgeschichtliche Skizzen", davon das Kapitel Haus und Brauch, S. 143-153, sowie das abschließende Gedicht „Behüt dich Gott", S. 191-192. Der Anhang enthält ferner noch Schmids Beitrag „Aus Thier- und Pflanzenwelt" (S. 195-200). Der zweite Abschnitt (1878) „Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg" bringt auf der ersten Seite wiederum ein Gruß gedicht von Schmid und die Beiträge „Das Unter-Innthal" mit der Schilderung von Kufstein (S. 3); „Kitzbühel und die Salve" (S. 9); „Rattenberg und Brixlegg" (S. 13/14); „Zillerthal und Dux" (S. 18); „Jenbach und Achenthai" S. 25); „Schwaz und Hall" (S. 29). Einer Einladung des Verlegers Pustet folgend, übernahm Herman Schmid die Herausgabe eines illustrierten Wochenjournals, das vor allem die Leser im süddeut schen Raum ansprechen sollte. Am 1. September 1863 kündigte er das bevorste hende Erscheinen des „Heimgartens" an und verband damit zugleich die Einladung zum Abonnement des als Haus- und Volksblatt mit Bildern konzipierten Journals. Dazu diente ein Prospekt mit Proben von Satz und Papier, der von einem Grußgedicht des Herausgebers einbegleitet war. „Denn jedem soll bei uns, tritt er herein, ,Heimgarten' sein!", heißt es darin abschließend. Als Satzprobe enthält der Prospekt Schmids oberbayerische Geschichte „Die Goldsucher" und einen vogelkundlichen Aufsatz von August Silberstein. Der Umfang des Wochenjournals wurde mit IV2 bis 2 Bogen angekündigt. Das Abonnement war zum Preis von vierteljährlich 54 Kr. bis 15 ngr. angeboten. Laut Ankündigung hatten sich zur Mitarbeit bereits einige bekannte Schrift steller bereiterklärt, u. a. Friedrich Bodenstedt, Felix Dahn, Emanuel Geibel, Julius Grosse, Franz von Kobell, Franz Graf Pocci, Ottilie Wildermuth, der Privatgelehrte und Lyriker Dr. Hyacinth Holland, der dann auch als Redakteur am „Heimgarten" mitarbeitete, und schließlich Adalbert Stifter. Kaum hatte Schmid die Herausgabe des „Heimgartens" übernommen, als ihm schon von vielen Seiten Undankbarkeit vor212

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