det sich ein Konvolut (Cgm 7193/1 signiert) von 145 nachgelassenen Gedichten. Es stammt aus dem Besitz des Königlichen Rates Erdmann Werner, Witwer nach Schmids Ziehtochter Johanna geb. von Wagner^^. Letztere dürfte wohl die Rein schrift der meisten Gedichte vorgenommen haben. Johanna von Wagner war vom Ehepaar Schmid als Ziehtochter angenommen worden, nachdem ihre beiden Eltern an einer in München ausgebrochenen Epidemie verstorben waren. Die Handschrift des Verfassers verraten nur elf Gedichte der Sammlung. Die folgende Anordnung der nachgelassenen Gedichte dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach Martin Greife® getroffen haben: Autographa f 1-11; Ewigkeit f 12-40; Leben f 41-53; Liebe f 54-65; Meiner Gattin f66-69; Kunst f 70-74; Natur f 75-81; Vaterland f 82-94; Königs gedichte f95-104; Trinklieder und Geselligkeit f 105-111; Gelegenheitsgedichte f 112-121; Vermischte Gedichte f 122-145. Aus dem lyrischen Nachlaß hat Schmids Freund, der Geheime Legationsrat Dr. Ludwig Trost, nach dem Tod des Dichters 40 Gedichte ausgewählt und veröffentlicht^^. Als bayerischer Patriot hat Herman Schmid seiner Verbundenheit mit den Landesherren oft emphatischen Ausdruck gegeben. Zur Siebenhundertjahrfeier des Hauses Wittelsbach hat er den T ext des oft und gern gesungenen „Wüielshacher-Liedes" verfaßt. Das Herrschergeschlecht wird darin mit einer „Rieseneiche" verglichen, die im „uralten Völkerwald" emporragt, „hoch an Schönheit und Gestalt". Die dritte und letzte Strophe der Hymne Hingt als Wunsch zum Jubelfest der Wittelsbacher aus: VSlie das siebente Jahrhundert Sie noch frisch und grün gesehn, Soll gepriesen und bewundert Sie noch manch Jahrhundert stehn; Halte in des Waldes Reiche Als der Wipfel erster Wach, Stets die treue, ohnegleiche. Feste Eiche Wittelsbach!^^ Johanna Werner, geb. von Wagner, verstarb als Gattin des Sekretärs im Königlichen Kriegsministe rium nach dreiwöchigem Leiden an den Folgen einer schweren Geburt zu München am Karfreitag, dem 12. April 1895, um 10.30 Uhr. Deren Beisetzung erfolgte am Ostersonntag, dem 14. April 1895, in der Grabstätte ihres Ziehvaters und dessen 1892 verstorbener Gattin. Der Trauergottesdienst fand am Freitag, 19. April 1895, um 9.00 Uhr in der Ludwigskirche statt. Martin Greif (Dichtername), eigentlich Friedrich Hermann Frey, * 18. Juni 1839 Speyer, 11. April 1911 Kufstein, Lyriker und Dramatiker („Ludwig der Bayer"). Von Laube und Mörike gefördert. Seit 1867 freier Schriftsteller in München, gehörte er dem Münchner Dichterkreis an. Verfasser des Gedichts „Maria, Du der Bayern starker Hort!" Ludwig Trost: Gedichte aus dem Nachlasse Hermann von Schmids. In: Ludwig Trost; Aus dem wissen schaftlichen und künstlerischen Leben Bayerns. München. M. Rieger. 1887. S. 115 ff. Wie Anm. 52. S. 49/50. 200
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