Stegreif (aufgeführt im Frühjahr 1880) am 15. Juli 1880 den Betrag von 1.000 Mark und für das Trauerspiel „Todesengel" (aufgeführt am 28. April 1876 und am 1. Mai 1878 wiederholt) am 13. Juni 1876 ebenfalls ein Honorar von 1.000 Mark angewie sen. Die erste Vorstellung von „Todesengel" hatte bis 2 Uhr morgens gedauert. Zur „Aufmunterung in seinen literarischen Bestrebungen" erhält Schmid außer mehreren weiteren finanziellen Zuwendungen ab dem 1. August 1868 eine jährliche Subvention von 600 Gulden aus der königlichen Kabinettskasse, die ab dem 1. Oktober 1870 auf 1.500 Gulden erhöht und ihm bis zu seinem Tode aus bezahlt wurde. Der Witwe des Schriftstellers wurde ab dem 1. November 1880 aus der Hofkasse ein „Gnadenbezug" von jährlich 1.080 Mark gewährt. Auf ihren Antrag wurden Frau Wilhelmine von Schmid die Texte der für die königlichen Privatvorstel lungen verfaßten Bühnenwerke vom Hofsekretariat zur Verwendung freigegeben^^. Der Dichter wurde in Würdigung seiner literarischen Verdienste von König Lud wig II. 1869 mit dem Michaelsorden ausgezeichnet. Im Jahr 1876 erhielt er vom König den Verdienstorden der Bayerischen Krone verliehen. Mit diesem Orden war der persönliche Adel verbunden. Am 4. November 1865 war das von Friedrich Reifenstuel erbaute Münchener Actien-Volkstheater am Gärtnerplatz^^ mit dem Festspiel „Was wir wollen" von Herman Schmid eröffnet worden. Die Musik dazu hatte Georg Kremplsetzer, zweiter Kapellmeister am Volkstheater, geschrieben. Die berühmte Clara Ziegler sprach im Kostüm der „Isarnixe" den Prolog. Einer Festouvertüre folgte zum Abschluß das komische Singspiel von Jacques Offenbach „Eine musikalische Soiree in der Vor stadt". Künstlerischer Leiter wurde zunächst Friedrich Engelken, Herman Schmid lei tete die Dramaturgie. Auf den Tag ein Jahr nach Eröffnung des Theaters übernahm dann Schmid am 4. November 1866 - allerdings nur für kurze Zeit - die Leitung des Hauses am Gärtnerplatz. Am 23. März 1870 mußte das Theater versteigert werden. Wiedereröffnet wurde es unter neuerlicher künstlerischer Leitung von Herman Schmid am 1. Oktober 1870 mit Ferdinand Raimunds „Der Barometermacher auf Zu Schmids dramatischen Dichtungen für die Separatvorstellungen des Königs und den ihm ausbe zahlten Honoraren und jährlichen Subventionen sowie zu den der Witwe gewährten „Gnadenbezü gen" finden sich Unterlagen in dem Faszikel „Malyothiana 3 7" in der Handschriftenabteilung der Baye rischen Staatsbibliothek. Hans VJagner: 200 Jahre Münchener Theaterchronik 1750-1950, Theatergründungen, Ur- und Erstauf führungen, berühmte Gastspiele und andere Ereignisse und Kuriosa aus dem Bühnenleben. Wissen schaftlicher Verlag Robert Lerche. München (1958). Hgb. Georg Fischer. München 12, Landsberger Straße 247. Wagners Theaterchronik enthält die wesentlichen Daten über Herman Schmids Wirken am Gärtnerplatztheater. Schmids Tätigkeit als Bühnenleiter sowie die Aufführungen seiner Bühnenwerke finden jeweils durch entsprechende Angaben in den Deutschen Bühnenalmanachen der jeweiligen Jahrgänge (hrsg. v. A. Entsch, Berlin; z.B. 36. Jg. 1872. S. 222) ihren Niederschlag. Dort finden wir Schmid als kgl. artisti schen Direktor des Königlichen Volkstheaters in München verzeichnet oder unter den neu aufgeführ ten StückenSchmids„Beethoven"oderdasVolksstück.„Das GlöckelvomBirkenstein"oderebenfalls auf Seite 222 sein Schauspiel „Straßburg, oder Eine deutsche Stadt". Die Aufführung fand am König lichen Hof- und Nationaltheater und Königlichen Residenztheater München statt. 195
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