OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

nötig werden sollte, selbst vornehmen werde, gegen jede solche ohne mein Wissen und meine Genehmigung vorgenommene Bearbeitung aber protestiere und mir alle Rechte vorbehalte. München, im Juni 1873 Herman Schmid"^^ Wie einige seiner Prosawerke hat Schmid auch den „Loder" dramatisiert. Die Bühnenfassung wurde dann am Gärtnerplatz-Theater inszeniert. Andere der Erzäh lungen von Herman Schmid, wie etwa die „Brauischau" oder „Die Türken in Mün chen" wurden in Zusammenarbeit oder im Einverständnis mit ihrem Verfasser für die Bühne bearbeitet (z. B. von Neuert und Fahl). In freier Bearbeitung von Richard Manz ging am 13. August 1894 am Gärtnerplatz „Der rote Hannikel", die dramatisierte länd liche Kriminalgeschichte Schmids „Die Huherhäurin", mit dem Schlierseer Bauern ensemble in Szene. Aus dem Ensemble des Theaters am Gärtnerplatz hatte sich am 1. April 1879 unter Leitung Max Hofpauers eine Gruppe von Schauspielern („Die Münchner") gebildet. Sie gastierten u. a. auch mit Stücken von Schmid erfolgreich auf vielen deutschen Bühnen. Ihr erstes Gastspiel fand am 23. April 1879 in Berlin statt. Mit wechselndem Glück hat sich Herman Schmid in allen Gattungen drama tischer Dichtung versucht. Bei Preisausschreiben ging er gelegentlich als Sieger her vor. Wie es aber oft zu geschehen pflegt, enttäuschte das eine oder andere Stück bei seiner Aufführung. Einige von Schmids Bühnenwerken sind - neben den bereits frü her veröffentlichten - in der Klassikerbibliothek bei Hoffmann in Stuttgart bezie hungsweise in Reclams Universalbibliothek erschienen. Nach dem Tode König Maximilians II. am 10. März 1864 folgte ihm sein Sohn als König Ludwig II. auf Bayerns Thron. Von ihm sollte Schmid als Bühnenschriftsteller besondere Wert schätzung und Förderung erfahren. Nach der am 22. Jänner 1867 erfolgten Ver lobung König Ludwigs II. mit Prinzessin Sophie, Tochter des Herzogs Max in Bayern, verfaßte er für die zu erwartende Hochzeit ein „Festspiel zur Feier der Vermählung seiner Majestät des König Ludwigs II. von Bayern mit Ihrer Königlichen Hoheit Sophie Charlotte, Prin zessin in Bayern". Im Spiel, das den Titel „Kranz und Krone"führt, huldigen alle Stände und Berufe dem Königspaar. Zur Aufführung gelangte es jedoch nicht, da bereits am 10. Oktober 1867 die Auflösung der Verlobung des Königs mit Prinzessin Sophie erfolgte^^. Für König Ludwigs II. bekannte Separatvorstellungen wurden von Herman Schmid drei Schauspiele und ein Trauerspiel verfaßt und vom König großzügig honoriert. Für „Unter den Lilien" (aufgeführt am 30. Oktober 1874) erhielt der Autor 100 Dukaten am 30. Dezember 1874 überwiesen, für „Dur oder Moll" (aufgeführt am 4. November 1878) den Betrag von 1.500 Mark am 30. Dezember 1878, für „Aus dem Die Gartenlaube. Illustriertes Familienblatt. Jahrgang 1873. Nr. 28. Hgb. Ernst Keil. Bayerische Staatsbibliothek. Handschriften- und Inkunabelnabteilung. Cod. germ. 7827. 20 Seiten Handschrift samt Titelseite. Zum hundertsten Todestag König Ludwigs II. erschien im W. Ludwig-Verlag das Buch von Heinz Gebhardt „KönigLudwigII. und seine verbrannteBraut". Auf Grunderstmals veröffentlichterDoku mente schildert der Verfasser die Umstände der mißglückten Hochzeit und den tragischen Tod der „verschmähten Königsbraut" Sophie Charlotte bei einem Großbrand in Paris. 194

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