OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

Hof- und Nationaltheater mit Residenz um 1839. Foto: Stadtarchiv München geführte Trauerspiel „Slraßburg" oder „Eine deutsche Stadt". Damit hat Schmid jene schmerzliche Trennung Straßburgs vom deutschen Stammlande dem Theaterpubli kum in Erinnerung gerufen und so an dessen nationale Empfindungen gerührt. Das Werk hat daher auch in anderen deutschen Städten beifällige Aufnahme erfahren. Ludwig I., der nach den Märzunruhen von 1848 zugunsten seines Sohnes Max II. auf den Thron verzichtet hatte, zeichnete den Verfasser des Trauerspiels mit einem Handbillett folgenden Inhalts aus; „Ein in Straßburg Gebohrener spricht, tief ergriffen, seine innige Anerken nung aus dem Verfasser des Trauerspiels ,Straßburg'. So eben habe ich es zu lesen geendigt und Thränen drangen mir aus den Augen. Ernste Wahrheit in herrlicher Dichtung zeigen Sie uns. Ja, Straßburgs Verlust ist ein Trauerspiel, welches nie ver klungen. Dieses dramatische Werk ist des Verfassers des ,Camoens' würdig. Ich kann mir wünschen: fahren Sie so fort. München, 19. November 1849. Der Ihnen wohlgewogene Ludwig."^^ ' Das Billett findet sich unter fünf weiteren Briefen der Könige Ludwig I. bzw. Ludwig II. unter der Signa tur Cgm 7193/2 in der Handschriften- und Inkunabelnabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München.

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