OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 3

Dieser „Gustav R..aus Deutschland" ist Gustav Reinhold, geb. 22. Jänner 1798 in Gera (heute DDR, nahe Jena), gest. 5. November 1849 in Königssee^® (Ort), wo er seit 1835 zeitweise ansässig war. (Vgl. Wurzbach: 25. Bd., Wien 1873, S. 219 f., und 26. Bd. [1874], S. 400 - auch: Thieme-Becker: 28. Bd. [Leipzig 1934], S. 131.) Gustav Reinhold hatte sich bei seinem Bruder Friedrich Philipp (in Wien seit 1805), einem Landschafts- und Bildnismaler (geb. 1779 in Gera, gest. 1840 in Wien) für das Studium an der Akademie der bildenden Künste im Landschaftsfache vor bereitet und die Akademie 1824 bis 1827 besucht. Mit Friedrich Gauermann, Josef Höger, Johann Fischhach, Josef Feid und seinem Bruder Heinrich - Studiengenossen in der „Landschaftsschule" der Akademie unter Leitung von Professor Joseph Mössmer - unternahm Gustav Reinhold mehrmalige Reisen ins Salzkammergut, nach Tirol und Bayern, wo er 1839 in München die Bekanntschaft des Malers Carl Rottmann machte, der ebenfalls in Wien in St. Anna ausstellte (vgl. E. Krauland: Friedrich Gauermann, Wien 1952, phil. Diss., S. 31, und: Rupert Feuchtmüller: Friedrich Gauermann, Wien 1962, S. 148 - auch: Heinrich Schwarz: Salzburg und das Salzkammergut, Salzburg 1977,4. Aufl., S. 33,295, Abb. S. 64 - auch: Katalog 200 Jahre Albertina Wien, Wien 1969/70, S. 426). Bemerkenswert mag sein, daß alle genannten Künstler aus dem Freundeskreis Gustav Reinholds Bild-Motive am Königssee (mit Watzmann oder Ober see) gesucht und gemalt haben (wie die Bildtitel der Ausstellungskataloge von St. Anna ausweisen) und besonders viele Königssee-Ansichten von Gustav Reinhold selber gemalt wurden, sodaß die Ansicht berechtigt erscheint, das Stifter zugeschrie bene Bild „Der Königssee mit dem Watzmann" (Novotny: Nr. 37) ist nicht die Kopie („... ich habe Gustavs Bild copirt..."), sondern aufgrund der meisterlichen Malweise (die Stifter nie beherrschte!) das Original von Gustav Reinhold (österr. Galerie, Oberes Belvedere, Wien). Das Beispiel der „Entdeckung Gustavs" zeigt, daß es da und dort doch noch Fragen gibt, die von Quellenforschern zu klären sind. ' Aus Eifersucht erstochen (vgl. Wurzbach, Bd. XXVI, 400, Nachträge, 6. Folge, 1874). Der Grabspruch könnte von Stifter sein. 277

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