OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Buchbesprechungen Otto Harant - Wolfgang Heitzmann: Oberösterrei chische Voralpen. Ein Führer durch die Berge süd lich von Wels, Linz und Steyr. Steyr: Verlag V^ilhelm Ennsthakr 1987. 316 Seiten, 5 198,-. ISBN 3-85068-201-3. Das Büchlein, von der Sektion Steyr des österreichischen Alpenvereines herausgegeben, ist mehr als ein herkömmlicher Führer durch die Bergwelt unseres Voralpenlandes. Die Autoren, denen als engagierte Naturschützer die Erhaltung der naturbelassenen Landschaft, vor allem des Reichraminger Hintergebirges, am Herzen liegt, versuchen, auch weitgehend unbekannte Gebiete einer interessierten Öffentlichkeit zu Bewußtsein zu bringen, und hoffen damit vielleicht Zerstörun gen durch zivilisatorische Eingriffe verhindern zu können. Bei ihrem Vorhaben konnten sie sich auf die wertvolle Unterstützung einer Reihe von Kennern dieses Gebietes stützen. Im allgemeinen Teil folgen nach einer Ge brauchsanleitung Anregungen für die notwendige Ausrüstung und Hinweise für das Verhalten in Notsituationen. Daran schließen sich kurze Ab handlungen über Morphologie sowie Menschen und Geschichte des beschriebenen Gebietes bis hin zu den Volksbräuchen an. Der Ökologie und den Anliegen des Naturschutzes ist ein weiteres Kapitel gewidmet. Abschließend stellen die Auto ren zwölf exemplarische Landschaften der ober österreichischen Voralpen mit all ihren Schön heiten und Eigentümlichkeiten vor und machen auf die Bedrohung durch menschliche Eingriffe in beredten Worten nachdrücklich aufmerksam. Der anschließende touristische Teil enthält eine Fülle von Vorschlägen von geruhsamen Tal spaziergängen über Wanderungen, die schon et was mehr Übung und Kondition erfordern, bis hin zu Klettertouren - zu bekannten Ausflugs- und Wanderzielen, aber auch in Gebiete, deren Erwanderung nur mit einheimischer Führung angeraten wird. Anhand der zweckdienlichen Hinweise und der Kletterskizzen kann sich der Leser ein Bild über Weglänge und Schwierigkeitsgrad der Routen machen und feststellen, ob er sich diese oder jene Route zumuten kann. Auch hier sind noch des öfteren Anmerkungen natur- oder heimatkund licher Art eingeschaltet; ferner werden immer wie der „Umweltsünden" angeprangert. Der dargebotene Stoff wird durch viele, teils farbige Fotos und durch Blumenzeichnungen be lebt; einige dieser Fotos haben bereits historischen Wert. Abschließend finden sich Angaben über ein schlägige Literatur, geeignetes Kartenmaterial so wie ein Randzahlenverzeichnis zur Erleichterung der Benützbarkeit des Bändchens. Eine Anregung für eine Neuauflage: Da die Lage von manchen örtschaften und Tälern oft nicht bekannt sein wird, würde eine entsprechende Kartenskizze bei den jeweiligen Kapiteln mühsames Suchen auf der Landkarte ersparen. Alles in allem ein nützlicher Wegweiser für Wanderer und Naturfreunde, die an der Erhaltung der unberührten Landschaft sowie heimatkund lich interessiert sind. Möge das Anliegen der Autoren und des Herausgebers, ein gesundes Umweltbewußtsein insbesondere bei der kom menden Generation wachzurufen, auf fruchtbaren Boden fallen. Herbert Bezdek Joachim-Emst Beiendt: Das Dritte Ohr. Vom Hören der Welt. Reinbek: Rowohlt 1985. 541 Seiten. ISBN 3-498-005-000-6. Unsere Augen brauchen Distanz, um sehen zu können; sobald sie mit dem wahrzunehmenden Öbjekt verbunden werden, enden gleichzeitig ihre Möglichkeiten der Wahrnehmung. Unser Öhr

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