OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Hl. Nepomuk (Stadtpfarrkirche Linz) Rechts: Monstranz, 7754 (Pfarrkirche Garsten). Die Idee der Prachtmonstranz konzentriert sich auf die Bundeslade als Außewahrungsort für das Manna und als Gottes thron. Die Verehrung der göttlichen Dreifaltigkeit (vgl. die Kirche von Stadl-Paura mit ihrer tiefgreifenden Symbolik oder die Dreifalhgkeitssäule am Linzer Hauptplatz) und „neuer" Heiliger {vgl. die vielen Nepomukstatuen oder die Josefsdarstellungen und -patrozinien) regte die künstlerische Tätigkeit ebenso an wie die intensive Pflege der eucharistischen Frömmigkeit. Diese führte u. a. zur Ausbildung des typischen barocken Hochaltars, bei dem der Opfertisch deutlich hinter dem Altaraufbau mit seinem mächtigen Tabernakel zurücktritt. Die Monstranzen nahmen gelegentlich über dimensionale Formen an. Hier „thronte Gott" - ein Wort, das sich in der barocken Gebetsliteratur immer wieder findet - wie ein absoluter Monarch. Dementsprechend muten die Kirchen selbst (z. B. Schlierbach) oft wie kaiserliche Audienzsäle an.

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