OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Maria Scharten, Gnadenstatue auf dem Hochaltar. HI. Wolfgang (Pfarrkirche St. Wolfgang). Symbol der neuhelehten Wallfahrt nach St. Wolfgang. Die Kulte anderer Heiliger (z. B. Leonhard) lebten fort, erreichten aber die naittelalterliche Höhe nicht mehr. Auch der Neubau des Stiftes St. Florian (ab 1686) ent stand unter dem Eindruck einer Wallfahrt, die Kaiser Leopold I. mit seiner Gemahlin am Florianitag 1684 durchführte, um - so wie auch in Maria Scharten - für den Sieg über die Türken zu danken. Seither kamen jährlich Tausende von Pilgern dorthin, 1760 waren es um 20.000. Der Zustrom der Gläubigen und ihre Spendenfreudigkeit erlaubten es, daß auch die Wallfahrtsorte,von denen hier nur einige der wichhgstenaufgezähltwur den, vielfach neue Kirchen erhielten (z.B. Christkindl 1708, Pöstlingberg 1738-1748) oder zumindest eine Umgestaltung im Geist der Zeit erfuhren (z. B. Schauersberg um 1660). Der Barockkatholizismus liebte die Bewegung. Diesem Zug kamen auch die Prozessionen und Umgangsspiele entgegen, die - vergleichbar den noch heute in Spanien üblichen - oft üppige Formen annahmen. Sie wurden vor allem am Karfreitag und am Fronleichnamsfest gepflegt. Während man zur Veranschaulichung und Deutung der Festgeheimnisse zunächst Standbilder („tableaux") mittrug, wurden später auf mitgeführten Wagenbühnen auch einzelne Szenen gespielt. Manchmal folgte eine solche Prozessionim Anschluß an eine Passionsspielauffuhrung.Dabeivermischten sich die Gestalten des Spieles mit den übrigen Teilnehmern. Von Windischgarsten

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