OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Iff# fi; ■ ■•# J- « :l Blfc fs" Schulgeschichtliche Sammlung, Heimathaus Bad Hall vieles hin. „Die Unterrichtung der Jugend ist nicht vornehmlich den Menschen zur Förderung der Welthändel dienlich, son dern vielmehr Gott, zur Mehrung seines Sohnes Reich." So steht es in der rich tunggebenden Schulordnung der Markt schule Kremsmünster aus dem Jahre 1600. Ich komme darauf noch zurück. Wir können annehmen, daß diese Auf fassung immer schon allgemein vorherr schend gewesen ist und erst durch die Reformation eine Korrektur erfahren hat. Neben den Benediktinern haben andere Orden und andere Religionsgemein schaften in die Jugenderziehung einge griffen. Zur frühmittelalterlichen Schul motivation sagt Konrad Schiffmann; Hauptsache des Unterrichtes waren die Dienste an der Kirche und die dazu erforderlichen Vor bereitungen. In erster Linie singen, beten, lesen. Man wird annehmen müssen, daß in der Regel die an der Kirche gehaltenen Chorknaben (Mes seknaben) den Christallisationspunkt für das Entstehen einer allgemeinen Schule geboten ha ben^. Karl Hochhuber, um die Jahrhun dertwende Pfarrer zu Pfarrkirchen, schreibt in der Pfarrchronik (Manuskript in der Pfarrkanzlei): Bis zum Ausgang des Mittelalters lag der Unterricht ganz in den Händen der Kirche. Bei jeder Kirche war ein Kantor angestellt, der neben dem Mesner- und Orgeldienst auch verpflichtet war, den Kindern Unterricht zu erteilen. Freilich erstreckte sich dieser nur auf die Glaubenslehre, doch konnte, wer wollte, auch Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Doch diese Lehrerwaren keine Männer aus Hohen Schulen. ■ Schulwesen im Lande ob der Enns, Linz 1900.

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