OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Ehemaliges Jesuitenkolleg/Nordtrakt (heute Hauptpost- Alexander v. Wagrain, Gründer des ,Collegium Laureaamt), von 1671 bis 1776 theologische Lehranstalt. Das cense" (Bischöfl. Mensalgut Seggau), ehemalige Portal ist vorne (drittes Fenster von links) noch deutlich erkennbar. P. Galdenblad unterstützte ihn bei der Ausführung. Die Studierenden sollten höchstens 16 Jahre alt sein und das Versprechen ablegen, nach ihrer Ausbildung wie der in ihr Vaterland zurückzukehren und dort den katholischen Glauben „ohne Auf ruhr" zu fördern. 1710 konnte das neue Kolleg (heute Museum der Stadt Linz) eröff net werden. Es war unter den Schutz der „heiligen drei Könige des Nordens" (Erik von Schweden, Knut von Dänemark und Olaf von Norwegen) gestellt und hieß daher „Seminarium SS. trium Regum". Mit dem Kolleg verfolgte F. Gottseer die Idee, „der in den nordischen Reichen verfolgten Kirche ein Bethlehem in Linz (zu) verschaffen" (Kolb). Aus diesem Grunde wurde das zugehörige Gotteshaus, das in den Jahren 1709 bis 1710 entstand und das die Seite der heutigen Bethlehemstraße einnahm, Bethlehemkirche genannt (1785 exsekriert). 1715 erfolgte die päpstliche Bestähgung des Kollegs. Kaiser Karl VI. stiftete einen eigenen Missionar, dem die Aufgabe zuge wiesen wurde, taugliche Kandidaten im Norden auszuwählen. Die Zöglinge sollten zu aufrechten und gebildeten Katholiken erzogen werden, die in ihrer jeweiligen Posi tion für den katholischen Glauben wirken sollten. Der primäre Zweck war freilich die Ausbildung von Missionaren. Etwas verwässertwurde die Idee durch die 1747-1748 erfolgte Stiftung von sechs Freiplätzen durch den Passauer Bischof Joseph Domini-

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