OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

porten wurden zwischen 1752 und 1757 über 2.000 Oberösterreicher nach Sieben bürgen gebracht, zu denen zwischen 1760 und 1776 noch einige Nachzügler kamen. Eine Verschärfung gegenüber den Transmigrationen unter Karl VI. bedeutete es, daß nun zumeist die unmündigen Kinder zurückbehalten und einer katholischen Erzie hung zugeführt wurden. Nach diesen Transmigrationen war nach außen die Ruhe im Lande her gestellt. Vereinzelte protestantische Agitationen wurden nur mehr milde bestraft. Der Geist der Toleranz, der im Toleranzpatent Kaiser Josephs II. von 1781 seinen Aus druck fand, begann sich allmählich Bahn zu brechen. 3. Kräfte und Methoden der katholischen Erneuerung Die noch stark gegenreformatorisch ausgerichteten Maßnahmen der Regie rung dürfen uns den Blick auf die positive Aufbauarbeit nicht verstellen. So bewegt die Zeiten auch waren, so wurde doch damals viel zur Konsolidierung des Katholi zismus getan. Bedeutende Impulse gingen von den Passauer Bischöfen aus. Unter Leopold Wilhelm (1625-1662), Erzherzog von Österreich, hatten die Jesuiten ihre beherr schende Stellung erlangt und die Kapuziner in Freistadt, Wels, Gmunden, Schärding und Ried ihre Klöstererrichtet. Sein NachfolgerWenzelvon Thun (1664-1673)hin gegen war ein Eiferer für seine bischöflichen Rechte und entzog den Jesuiten seine Gunst, weil er die bischöfliche Jurisdiktion in den Traunkirchener Pfarren durch die Gesellschaft Jesu gefährdet sah. Bischof Sebastian Graf von Pötting (1673-1689) gab 1674 einen kleinen Katechismus für Seelsorger („Doctrinae Christianae Catholicae Magister") heraus und erließ im Jahre darauf eine Instruktion zur rechten Aus übung der Seelsorge. Raymund Ferdinand Graf von Rabatta (1713-1722) führte die apostdischen Missionen ein. Tüchtige Prediger aus dem Ordensstand zogen von Pfarre zu Pfarre, um die Gläubigen in der christlichen Lehre zu unterweisen und ihnen die Sakramente zu spenden. Einer der eifrigsten Bischöfe war Joseph Dominikus von Bamberg (17231761), ein Oberösterreicher, der seine Ausbildung bei den Jesuiten in Linz und Rom erhalten hatte. Bis ins hohe Alter hinein war er unermüdlich unterwegs, um in seiner ausgedehnten Diözese nach dem Rechten zu sehen. Man hat von ihm gesagt, er habe das Bistum „gleichsam vom Reisewagen aus" regiert (Wodka, 261). Der ständige Be gleiter Bambergs war der Jesuit P. Ignaz Querck. Dieser eilte dem Bischof oft voraus, um die Kinder in der Katechese vorzubereiten, fiumorvoll nannte man den Pater den „Büchsenspanner des Bischofs auf seiner geistigen Seelenjagd". 1726 erließ Joseph Dominikus einen wichtigen Hirtenbrief über die Förderung des religiösen Lebens und führte, um die Sonntagsruhe zu gewährleisten, Nachmittagsgottesdienste (Betstun den) ein. Die apostolischen Missionen wurden auch unter ihm eifrig fortgesetzt. Die Wandermissionare (missionarii vagi) rekrutierten sich hauptsächlich aus Kapuzinern und Jesuiten. Sie hielten in Oberösterreich ihre katechetische Mission nach der Methode des Jesuiten P. Ignaz Parhamer (1715-1786) ab, die zum Unter-

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