OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Schulgeschichtliche Sammlung, Heimathaus Bad Hall ■\^%w 4m X MV..i ^1* V die ersten allgemeinen Weisungen Maria Theresias an die Schulhalter. Daraus ist zu ersehen, dai3 die Pfarrschulen Grund lage des allgemeinen österreichischen Schulwesens sind. Ich werde versuchen, neben den all gemeinen Gesichtspunkten, am konkre ten Beispiel Pfarrkirchen-Hall die Ent wicklung des Pfarrschulwesens zu ver folgen. Pfarrkirchen-Hall war in den Anfän gen - etwa im 8. Jh. - eine Einheit, die sich erst später auseinander entwickelte. Die Zugehörigkeit dieser Mutterpfarre zum Benediktinerstift Kremsmünster war ent scheidend für Existenz und weitere Ent wicklung ihrer mittelalterlichen Schulen. Wenn man von den Lateinschulen der Dome und Klöster der näheren und wei teren Umgebung absieht, die doch nur elitären Kleingruppen dienten, waren die pfarrlichen Dorfschulen die ursprüng lichen Volksbildungsstätten, die vorerst im Rahmen des Kirchenkalenders geisti ge Anregungen gegeben haben. Wäh rend des frühen Mittelalters gab es nur wenige Schüler. Die Pfarrer schulten sie vorerst selbst, machten sie zu Sängern, Messeknaben und auch zu Mesnern. Entdeckten sie besondere Talente, wur den sie für die Klosterschulen als Prie sternachwuchs vorbereitet. Die Mesner wurden vielfach die späteren Schulmei ster. Die Pfarrer brachten in allen diesen Fällen ihr Wissen ein. An eine über die Religion hinausgehende Allgemeinbil dung für das bürgerliche Leben ist da mals nicht gedacht worden. Daraufweist

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