5. Nach der Gegeiureformation Über die Schulen im 17. und 18. Jh. sind wir auch durch die teilweise erhalte nen Raitbücher informiert. Zahlungen für Reparaturen an den Häusern, Zuwen dungen an Schulmeister und Mesner sind bescheidene Quellen. Dabei erfah ren wir auch den einen oder anderen Na men, erkennen, daß die Schulmeisters frauen in die Arbeit miteingebunden wa ren, indem sie für die Kirchenwäsche sorgten. 1643 war Pfarrer Riedl gestor ben, der Debschitz abgelöst hatte. 1644 folgte die Herrschaft Trautmannsdorf, die aber für diese Studie nicht in Erschei nung tritt. Kurze Zeit residierte Pfarrer Borkelo, der von Pater Veer abgelöst wurde. Die Fenzltöchter auf Mühlgrub und Feyregg verkauften ihr Erbe an die Klöster, die wieder die entscheidende Stellung in allen Fragen der Kultur über nehmen. Elisabeth Fenzl heiratete Wolf Jakob Kanzianer, und beide passen sich an. Dorothea wird Frau Schütter von Klingenberg und bleibt evangelisch. Bei de gehen nach Wien. Nach ihrem Tode werden sie auf dem Gottesacker vor dem Schottentor bestattet. Einige bemerkenswerte Stiftungen ewiger Messen kommen auch der Mar garetenkapelle und der Schule zugute. Im Jahre 1656 wurden die Pfarrfiliale Hall und die Schule dem Pfarrer Veer „gegen die ständige Verbindlichkeit der Erhaltung und Bestellung" übergeben. Seit 1645 waren Stiftsgeistliche Pfarr vikare. Und jeder Pfarrer war automa tisch Benefiziat der Margaretenkapelle. Die Haller haben sich zwar wiederholt um Loslösung des Benefiziates von Pfarr kirchen bemüht, aber nichts erreicht. Am 20. September 1654 (St. Michae li) fand wie üblich ein Gottesdienst im „würdigen" Gotteshaus St. Blasien in der Pfarre Pfarrkirchen statt, der aber durch den gleichzeitig in Prüherswang abge haltenen Haller Kirchtag, bei dem „die anwesenden Leuth mit Wein und ande ren Viktualien tractiert" wurden, wobei es unter dem gemeinen Volk allerhand är gerliche Exzesse mit Rumor, Gottesläste rung, Versäumung des Gottesdienstes gegeben hat. „Damit nun dergleichen Übel abgestellt und der gemeine Pofel in besserer Disziplin gehalfen werde", wur de zwischen Abt, Pfarrer Veer, dem Pfle ger und Landgerichtsverwalter Abra ham Püchler und dem Bürgermeister und Rat von Hall vereinbart, in Zukunft den Kirchtag bei St. Margareten am An ger abzuhalten. Diese Tumulte waren ein letztes öffentliches Aufflackern des pro testantischen Widerstandes. (Konsens vom 20. September 1654, Urkunde im Marktarchiv Hall.) Die Verbindung Mes ner-Schulmeister blieb bis ins 19. Jh. be stehen. Maria Theresia und Joseph II. haben diese Praxis übernommen, weil die Schulen in anderer Weise nicht zu fi nanzieren gewesen wären. 1659 wandten sich die Haller an die inzwischen kathoDruck der überwiegend evangelischen Bevölke rung Halls. Die beigesetzte Zahl bezeichnet das Jahr ihrer urkundlichen Erwähnung: Wolf Rueczner 1590 bis 1604; Hans Schlatter 1590; Erhard Rueczner 1606; Kaspar Gebhardt 1605; Kaspar Schwab 1607; Kaspar Zehetner 1610; Johann Nep. Vogl 1620; Johann Lehner 1626; Michael Guggenberger 1630; Abraham Mayrhofer 1646; Thomas Grilenberger 1659/60; Pangraz Kranzlmüller 1663; Adam Moser 1664; Isaak Hacker 1677 bis 1684; Simon Vogl 1691 bis 1739; Josef Wohlschlager 1778; Josef Marquard 1778; Ignaz Sauer 1784 bis 1794.
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