OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

Wesen ist." Dieser erfolgreiche Prädikant zu Grub war der schon erwähnte Magi ster Christophorus Crinesius. Er stammte aus dem Egerland. Auch sein Vater war Fastor. Crinesius studierte alte Sprachen und Theologie in Witten berg. Von oberösterreichischen Adeligen wurde er ins Traunviertel eingeladen und wirkte zuerst bei den Losensteinern als Prediger im Schloß Gschwendt-Neuho fen. Dort heiratete er Regina Derfflinger. Der Ehe entsprossen mehrere Kinder. 1617 kam er zu Fenzl nach Mühlgrub als Pastor und Lehrer. Er war, so wie sein Vorgänger Simon Mann, ein erfolgrei cher Prediger. Sein Schwager war der spätere preußische Generalfeldmar schall Georg Derfflinger. 1624 war Cri nesius einer der letzten, die das Land ver ließen. Gestorben ist er 1629 als Hoch schullehrer und Diakon in Altdorf. (Vgl. Karl Huber: Leben und Wirken des Ma gisters Chr. C., in: J. G. G. P. ö. 65/66, Jg. 1944/45; Hülben Derfflinger: Oö. Hei matblätter 3/1983.) Der katholische Gottesdienst unter blieb einige Jahre fast völlig, „da alles zu dem Verkünder der neuen Lehre ging". Am 24. Juni 1620 hatte er eine Predigt über das Handwerk (Gen. 3,19) gehalten, die für würdig befunden worden war, in ein Kompendium aufgenommen zu wer den, das 1621 in Linz gedruckt wurde. Leider ist das Buch nirgends aufzufinden. Am 4. Oktober 1624 war ein scharfes landesfürstliches Patent erlassen worden - der Dreißigjährige Krieg war im Gan ge -, das die Ausweisung aller evangeli schen Prediger und Schulmeister verfüg te. Durch Einquartierung von Militär war der Druck so stark geworden, daß in kür zester Zeit die Gegenreformation voll wirksam werden konnte. Nach 1624 wurde offener Widerstand nur selten jVL.CHiP-ISTOFHOÄVS ClUNESIVS sichtbar, doch der Geheimprotestantis mus hielt sich, insbesondere in den ent legenen Einschichthöfen, bis zum Tole ranzedikt. Die soziale Unzufriedenheit ist allerdings auch nach dem Religions wechsel nicht befriedet worden. Der ka tholische Schuldienst war bei der Rekatholisierung weniger wirksam als die Einquartierungen und die Umerzie hungshäuser in den Klöstern^^. Aus dem 16. bis zum 18. Jh. sind eini ge Namen von Schulmeistern erhalten geblieben^L ' Hans Hülber: Die Transmigration evangelischer Bauern, Oö. Heimatblätter 35/1981. ' Bekannte Namen der Schulmeister. In der zwei ten Hälfte des 17. und im ersten Vierteides 18. Jh. ist ihre religiöse Einstellung meist stark beein flußt von der protestantischen Lehre und dem

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