dorf 24). Friedrich von Sinzendorf, Pfar rer zu St. Georgen am Ybbsfeld, schenkt der Kirche mehrere Güter. Daraus ent steht 1401 ein Benefizium für die Marga retenkapelle. Im Jahre 1392 stiftet Hans der Kammerhuber einen Jahrtag und gibt die „Lüs auf der Hueb, gelegen bei der Badstu ben". Der jeweilige Zechmeister hat dem Pfarrer den schuldigen Dienst zu erwei sen. Und dieser soll den Mesner (Schul meister) und die Chorknaben zufrieden stellen. Es gab also - so kann man anneh men - 1392 schon (geschulte) Chorkna ben. Die beiden Stiftungen aus 1401/05 und 1493 wurden in der Folge zu wesent lichen Stützen des Schulbetriebes. 1400, nach dem Ableben des Pfarrers Friedrich Sinzendorf, wurde ein sogenannter „Hin dergangs- oder Compromißbrief" abge faßt, der die Meßstiftungen in Hall regeln sollte. Diese Erbschaftsabwicklung dauerte fünf Jahre. Die Stiftung hat - wie schon angedeutet - das Deputat für den Schulmeister enthalten. Pfarrer Wernhard Luger befürchtete durch die Stif tung zur Kapelle in Hall einen Entfall von Geldmitteln für sich. Nach langwierigen Verhandlungen wurden die Pflichten des Benefiziaten der Sinzendorfstiftung ge genüber dem Pfarrer geregelt. Damit war dem Schulmeister die Zuwendung ge sichert. Die Schule in Hall hat demgemäß nicht 1493, sondern schon vor 1401 (1392) existiert. Der älteste Schulraum wird in einem früheren Mesnerhaus vor der Kapelle seinen Platz gehabt haben. Als Schule einer Filialkirche muß sie aber nicht auf deren Gründungszeit zurück zuführen sein. Die Sinzendorfs waren durch Jahr hunderte Lehens- und Vogtherrn des Benefiziums gewesen. Das in dieser Stif tung miteingeschlossene Wohnhaus in Pfarrkirchen gewährte dem Benefiziaten, aber auch dem Mesner, der zugleich Schulmeister und (oder) Kantor war, Un terkunft und - zumindest gelegentlich - auch ein Unterkommen für den Schulbe trieb. Das geht aus marginalen Vermer ken hervor. Das Haus lag beim Pfarrhof vor der Friedhofsmauer. Daraus ergibt sich, daß sowohl im Pfarrort als auch in Hall Schule gehalten wurde. 1403 sHftete die Familie der Rohr eine monatliche Messe. 1404 wurde diese durch Wilhelm von Rohr, Pfleger zu Steyr, bestätigt. Berührt waren die Pfarre, Hall, Prüherswang und Adlwang. In jeder dieser Gotteshäuser sollte monatlich eine Mes se gelesen werden. Mit all diesen Details soll ins Bewußtsein gerufen werden, daß auch eine größere Anzahl von Knaben für die Bewältigung dieser Aufgaben ausgebildet werden mußte. Im Jahre 1410 beurkundet Pfarrer Wernhard Luger (Lueger) einen Jahrtag zu Hall für das Ehepaar Hölbling. Auch dieser Name fällt durch seine ansehn lichen Stiftungsgelder durch Jahrhun derte auf. Hans von Sinzendorf, Sohn des Wolfhard auf Achleiten, stiftet 1422 eine ewige Messe am Montag vor dem Perchtentag. Rom hat am 1. März 1462 einen Ablaß von 100 Tagen gewährt, um die Gläubigen anzuspornen, zur Erhaltung der Margaretenkapelle beizutragen. Siegmund Sinzendorf zu Feyregg^° hat am 27. Oktober 1467 eine Donnerstag messe für Pfarrkirchen gestiftet. Und Die Sinzendorfs waren mit den Anhängern ver schwägert. Sie residierten auf Achleiten, Feyregg, später auch auf Mühlgrub.
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