OÖ. Heimatblätter 1987, 41. Jahrgang, Heft 2

den ihre Pilgerzüge geführt haben. Die Stiftungs-(Gründungs-)Legende spricht von einem Ritter von Rohr, der als Dank dafür, daß er einem Feind entging, Geld für den Bau aufgebracht hat. 1684 wurde die Kirche renoviert. Um 1600, in der Zeit der religiösen Wirren, war sie vorüber gehend Lagerschuppen. Die Kapelle St. Marien in Adlwang^'' ist, so wie St. Andrä und St. Blasien, in einer abseits gelegenen, wenig besiedel ten Gegend errichtet. Die Kapelle hat ih ren Ursprung im mittelalterlichen Ma rienkult. Ende des 13. Jh. entwickelte sich namentlich im deutschsprachigen Euro pa das aus der Literatur der „Marienkla ge" hervorgegangene Vesperbild (Pieta), das in Oberösterreich unter anderem in Adlwang wirksam geworden war. 1330 als Marienkapelle gegründet, wurde dort 1431 eine Kirche gebaut. Mit seiner Augenheilquelle war und ist Adlwang einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Oberösterreichs und ist seit 1782 selb ständige Pfarre. Über die Bedeutung der Kirche des hl. Andreas ist nichts Näheres bekannt. Die Kirchenrechnungen zeigen keinen Bezug zu einer Schule in vergangener Zeit. Die später errichtete Andreasschule (Kindshub) scheint eine Winkelschule gewesen zu sein". Alles in allem muß man sagen, daß Pfarrkirchen eine bedeutende Pfarre mit einer weit über ihre Grenzen reichenden Ausstrahlung war, was natürlich immer schon einen entsprechenden Stab von Ministranten bzw. Chorknaben rechtfer tigte. Es ist bei dem Umfang der Pfarrauf gaben verständlich, daß verhältnismäßig bald auf eine Teilung gedrängt worden ist. Darauf kommen wir noch zurück. 3. Die Stiftungen für die Gotteshäuser im gesamten Pfarrbereich Im Zusammenhang mit dem Schul wesen, das immer schon mit Kosten ver bunden war und noch ist, sind die Zu wendungen an die Pfarre von Bedeutung. Sehr wesentlich sind dabei die verschie denen Stiftungen, die zwar viel Arbeit für den Pfarrer und seinen Mitarbeiterstab verursachten, anderseits aber wesent liche Beträge erbrachten. Stiftungen und Wallfahrten belebten das religiöse Leben des gesamten Umfel des. Die frühesten Aufzeichnungen dar über entnehmen wir dem Urkundenbuch des Stiftes". Auch in der Pfarrchronik sind entsprechende Vermerke zu finden, die so das Bild vervollständigen. Eine der ersten noch erhaltenen Ur kunden berichtet über den 1364 gestifte ten Jahrtag der Familie Asperger zu Grueb, dem späteren Mühlgrub. 1378 haben die Brüder Arbayter einen Jahrtag zugunsten des „hl. Herrn Georg" gestiftet. Unter den Zeugen finden wir den Namen Sinzendorf. Er wird uns in diesem Kapitel oft begegnen. Pfarrer Friedrich verpflich tet sich im Jahre 1380 zur genauen Ein haltung des von Reicher, dem Sinzen dorfer, gestifteten Jahrtages. Er spendete die Wiese bei der Ritzenhueb (MödernKindshub, Möderndorf. Vermutlich seit dem 18. Jh. als Winkelschule. Bekannt ein Schulmei ster (Weber), der nicht rechnen konnte. - Die Schule in der Krühub wahrscheinlich aus dersel ben Zeit, unterstand der Stiftspfarre. Im Trau buch der Stiftspfarre 1766 „Schullmeister" Tho mas Windischbauer genannt, " Th. Hagn: Urkundenbuch f. d. Geschichte d. Stif tes Kremsmünster, 1852.

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