Osten, litten Schulwesen und Wissen schaft beträchtlich. Doch der Umstand, daß bereits im Jahre 1270 von Erzbischof Engelbert III. von Köln eine „Satzung für den Küster und Schulmeister" erlassen worden war, läßt erkennen, daß im 13. Jh. ein ausge prägtes Schulwesen bestanden haben muß. Die Institutionalisierung der Schule wird wohl schon im 12. Jh. ihre Wurzeln haben^^. Daß dies auch im Lande ob der Enns so gewesen ist, entnehmen wir einem Spruchbrief des Bischofs Gottfried von Passau aus dem Jahre 1355: Wir sprechen auch vom Gottesdienst der Pfarrkirche zu Linz, daß das begangen und vollführt werden soll mit singen und mit lesen in aller mass als es von alter herkommen ist und als es gestiftet ist, es sei A4ess, Vesper, Metten oder Vigili oder wie es genannt sei und soll der Schulmeister mit den Schülern dem Pfarrer und der Kirche dienen und warten, mit Gesang und mit allen Sachen, als es von alter herkommen ist^^. Wenn man im Jahre 1355 von „alter herkommen" spricht, dann kann man zu mindest an das vorausgehende Jahrhun dert denken. Wahrscheinlich aber an die Zeit der Gründung der jeweiligen Mut terpfarren. Und so ist ein Bogen gespannt vom Reichsgesetz des Jahres 789 über die Konzile bis ins 14. Jh. Und innerhalb die ses Bogens liegen auch die Daten über die Kirche zu „Halle" aus dem 12. Jh. Aus dem Umstand, daß der Abt des „Reichsklosters" Kremsmünster, Wolf ram, an einem entscheidenden Konzil teilgenommen hat, darf abgeleitet wer den, daß das Schulwesen in den zugehö rigen Pfarren schon sehr früh Gestalt an genommen hat. 2. Die Gotteshäuser in Pfarrkirchen-Hall und ihre Schulen Aus der Gründungsurkunde des Stiftes läßt sich die Vermutung ableiten, daß zur Zeit der drei Salzkocher am Sulzbach um das Jahr 777 schon eine Kirche bestand. Die Schenkungen wur den an den Reichstagen zu Worms und zu Aachen von Karl dem Großen bestä tigt", damit wohl auch die Kirche am Sulzbach. Vielleicht ein Holzkircherl, das sicher in den Wirren der folgenden Jahre zugrunde ging. Mit der Wiedererrich tung des Stiftes im 11. Jh. ist auch der Kir chenort mit einem romanischen Gottes haus neu erstanden. Urkundlich gesi chert ist der Bau auf dem Terrassenrand westlich des Sulzbaches, im heutigen Ort Pfarrkirchen. Nach der Schilderung des im Jahre 1330 niedergeschriebenen „De census ecclesiarum" erbaute Abt Ul rich III. (1173-1182) diese Kirche. Urkunden zwischen 1184 und 1280 nennen den Ort „Herzogenhall", da die Herzöge von Bayern hier Besitzungen hatten. Auf der Terrasse über dem rechten Ufer des Sulzbaches entstand ein her zoglicher Ansitz des landesfürstlichen Amtes Hall". Um 1280 wurde das Land gericht Hall zwischen den Flüssen Enns und Krems errichtet, das bis zur Errich tung des Bezirksgerichtes (1848) beste hen blieb. 1287 ist Hall ein landesfürstHelfert: Die Gründung der österr. Volksschulen, Prag 1860. ' " Urkundenbuch Linz VI, 300 n 106, Abschrift. Rolleder: Heimatkunde Steyr. " Siehe Rolleder, S. 209: Burgstall zu Hall. War an der Stelle des heutigen Hallenbades.
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