Heimat - die Stelle eines Hauslehrers in angesehenen und vermögenden Familien annahmen. Eine solche Tätigkeit bot nicht nur eine willkommene Aufbesserung der eigenen Vermögensverhältnisse, sondern auch ein genaueres Kennenlernen der Stammlande der Monarchie. Seit dem Leopoldinischen Diplom aus dem Jahre 1691 war der Kaiser zugleich Großfürst von Siebenbürgen und Wien das eigentliche Zen trum der Staatsmacht für die Bewohner des neu errichteten Kronlandes, da sich auch in der Donaumetropole die Siebenbürgische Hofkanzlei befand. Nach der Evakuierung durch die Deutsche Wehrmacht im September 1944 fanden viele Bistritzer und andere Siebenbürger Sachsen dann in Oberösterreich und insbesondere im Salzkammergut eine neue Heimat. Es sollte für sie von besonderem Interesse sein, daß einer ihrer Pfarrer und geistigen Führer, Michael Traugott Müller, vor rund 165 Jahren dieses Land bereist und darüber ein Tagebuch mit überaus per sönlichen Gedanken, die oft sehr stark im Widerspruch zur frühen Metternichära ste hen, verfaßt hat. Daß dieses Manuskript - trotz der Wirren zweier Weltkriege - erhal ten blieb und ihm nun in M. T. Müller ein Autor zugeordnet werden konnte, zählt zu den glücklichen Fügungen, die das Schicksal - mitunter - für den Historiker bereit hält.
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