OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 2

flikts. Den zu erwartenden kriegerischen Ereignissen sollte mit oppositionsnahen sächsischen Kontingenten begegnet wer den. Bittere Enttäuschungen mußte Adal bero bei seiner Rückkehr nach Würzburg hinnehmen: die königstreu gebliebene Bürgerschaft verschloß ihm seine Bischof stadt. In einer ergebnislos verlaufenden einmonatigen Belagerung versuchte Ru dolf von Rheinfelden die Stadt für Adalbe ro zurückzugewinnen. Aber Würzburg blieb fest in Heinrichs Hand, daran ver mochte auch die von Adalbero und dem päpstlichen Legaten ausgesprochene Ex kommunikation der Stadt (12. November 1077) nichts zu ändern. Adalbero verbrachte die folgenden •Jahre im Exil, vermutlich in Sachsen und Schwaben, wo sich enge Beziehungen zu Abt Wilhelm von Hirsau nachweisen las sen. Seine Gegnerschaft zu Heinrich erfuhr auf der Synode zu Mainz (1085) den Höhe punkt. Bischof Adalbero wurde mit weite ren gregorianischen Bischöfen exkommu niziert und abgesetzt.^® Der Bamberger Domscholastiker Meinhard folgte an Stelle Adalberos auf den Würzburger Bischofs stuhl. Hermann von Salm versuchte 1086, Adalbero wieder in seine Rechte einzuset zen und belagerte Würzburg. Heinrich führte daraufhin ein Entsatzheer heran, wurde aber am 11. August bei Pleichfeld vernichtend geschlagen und mußte fliehen. Einen Tag später zog Adalbero nach neun jährigem Exil wiederum in seine Bischofs stadt ein.^® Doch Heinrich gab sich nicht geschla gen. Schon wenige Monate nach seiner ver heerenden Niederlage rückte er erneut ge gen Würzburg vor. Der Kaiser bot dem eingeschlossenen Bischof noch einmal das Bistum an, aber Adalbero lehnte ab. „Ihr könnt mich binden und töten, aber nicht zwingen, mit einem Ausgestoßenen zu verümms WM iu/Äü Begräbnis von Bischof Adalbero. Detail aus dem Stifterbild, um 1430. St. A. Lambach kehren".Diese Worte bestätigen die un beugsame Haltung Adalberos. Adalbero verließ Würzburg ein zwei tes Mal, diesmal für immer. In Franken, Schwaben und vor allem in seiner Heimat Lambach verbrachte er seine letzten Le bensjahre, wo er am 6. Oktober 1090 starb. Heimat und Zufluchtstätte — Das Stift Lambach Schon Arnold II. wandelte seine Burg Lambach in eine Stiftung für 12 weltliche Kanoniker um. Diese Kanoniker wohnten in der Umgebung von Lambach und ka men zu bestimmten Zeiten zum Gottes dienst zusammen. Nach dem Tode Arnolds Bernoldus. Chronicon. ad 1085. MG, SS. V. 443 vgl. Wendehorst: Adalbero von Lambach-Wels. S. 109 Liber de unitate ecclesiae conservanda. II. 29. S. 254

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