Trauner Verlag in der 2. Auflage erschie nene Buch „Österreichisches Festtagsge bäck" (Linz 1983). Durch die Aufnahme der Rezepte der diversen Gebäcksorten er möglicht es der Autor auch Interessierten, die Brauchtumsgebäcke selbst anzuferti gen und er trägt so zu einer Weiterverbrei tung der Gebildbrote bei. 1944 habilitierte sich Ernst Burgstaller an der Universität Heidelberg bei Eugen Fehrle für Volkskunde. Er ist Gründungs mitglied vieler wissenschaftlicher Vereini gungen, die ihren Wirkungsbereich auch auf die Nachbarländer ausdehnen. 1952 wurde Ernst Burgstaller beim „Internatio nalen Kongreß für Archäozivilisation" in Paris auch zum Generalsekretär der „Commission Internationale de l'Atlas du Fol klore Europeen", die er mitbegründet hat te, gewählt. Die Jahre nach dem Krieg wirkte er wieder in seinem Lehrberuf, trat 1953 in den wissenschaftlichen Dienst des Landes Oberösterreich, um später zum Leiter des „Institutes für Landeskunde" ernannt zu werden. Hier konnte er das von seinem Vorgänger Franz Pfeffer begonnene Werk, den „Atlas von Oberösterreich" vollenden. 1954 wurde Ernst Burgstaller bei der Volkskundetagung in Graz zum Sekretär des „Osterreichischen Volkskundeatlas" gewählt, dessen 1. Lieferung er 1958 mit herausgeben konnte. Für die Sammlung des notwendigen Materials zu den volks kundlichen Karten richtete Burgstaller ei ne großangelegte Bestandsaufnahme ein, die in den Jahren 1949 — 1956 zunächst alle Schulorte in Oberösterreich und ab 1954 auch 25 % aller österreichischen Schulorte erfaßte. Für Oberösterreich besonders interes sant ist seine zunächst 1972 in Bonn, 1982 auch in den Oberösterreichischen Heimat blättern erschienene Untersuchung „Der Zentralraum von Oberösterreich im Span nungsfeld zwischen den west- und ostöster reichischen Kulturlandschaften", in der er an Hand zahlreicher Karten der kultur räumlichen Gliederung des Landes nach geht. Ernst Burgstaller war auch von 1966 bis Ende 1971 (bis 1968 gemeinsam mit Ot to Wutzel) Schriftleiter der damals vom In stitut für Landeskunde herausgegebenen OO. Heimatblätter. 1964 habilitierte sich Ernst Burgstaller neuerlich an der Universität Graz bei Hanns Koren. 1970 wurde er zum ao. Pro fessor an der Johannes-Kepler-Universität in Linz und zum wirkl. Hofrat des Landes Oberösterreich ernannt. Auch in anderen Fachbereichen als der volkskundlichen und kartographischen Forschung war Ernst Burgstaller wissen schaftlich tätig. Seine Arbeiten über prähi storische Felsbilder sind richtungweisend. Das „Felsbildermuseum" in Spital am Pyhrn geht auf seine Forschungen zurück. In mehreren, im In- und Ausland erschie nenen Abhandlungen hat sich Burgstaller auch der Geschichte der oberösterreichi schen Bauernkriege, vor allem in ihrer letz ten Phase mit den Kämpfen im Mühlvier tel, gewidmet. Seine wissenschaftliche Tätigkeit fand im In- und Ausland gebührende Anerken nung. Der Jubilar ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, so z. B. des Osterreichi schen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und des Goldenen Ehren zeichens des Landes Oberösterreich. Ohne zu zögern bietet Emst Burgstal ler allen Hilfe an, die sich in Fachfragen an ihn wenden. Geduldig steht er als Mentor den jüngeren Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Sein Leben galt und gilt der Wissen schaft — er ist Lehrender aus Bemfung.
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