Ernst Burgstaller — 80 Jahre Von Elisabeth Schiffkom Wenn man etwas über Brot, die ver schiedenen Gebäckformen, deren Verbrei tungsgebiete und Zubereitungsarten wis sen will, dann wende man sich an den Ex perten Professor Ernst Burgstaller. Doch das ist nicht das einzige Wissensgebiet, mit dem sich dieser Wissenschaftler auseinan dersetzte. Zur Vollendung seines 80. Le bensjahres kann der Jubilar auf ein reiches Schaffen zurückblicken. Ernst Burgstaller wurde am 29. Mai 1906 in Ried im Innkreis als Sohn eines Lehrerehepaares geboren. Nach der Reife prüfung studierte er an der Universität Wien Geschichte, Germanistik und Geo graphie für das Lehramt, genauso wie Kunstgeschichte, Vorgeschichte, Volks kunde und Ethnologie. Eine breitgefächer te geisteswissenschaftliche Ausbildung al so, die er 1930 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloß. Daraus bezog er das Rüstzeug für seine späteren umfangreichen wissenschaftlichen For schungen in vielen Fachbereichen. Es zog ihn wfeder zurück in seine Innviertler Fleimat, wo er lange Jahre als Pro fessor am Rieder Gymnasium für die Aus bildung der Jugend sorgte. In jenen Jahren begann er durch intensive Feldforschungen den Grundstock für seine volkskundlichen Arbeiten zu legen. Besonderes Interesse fanden bei ihm Brauchtum, Arbeitsgeräte, Religion und Nahrung der Bevölkerung. Landeshauptmann Dr. JosefRatzenböck gratuliert Prof. Dr. Ernst Burgstaller. Foto OO. Kulturbericht, Archiv Als Volkskundler zählt Emst Burgstaller zu den namhaften Vertretern der geogra phisch-kartographischen Methode. Aus seiner Beschäftigung mit Nah rungsvolkskunde ging eine der für mich lie benswürdigsten Sammlungen hervor, jene der „Gebildbrote", die nun in der Welser Burg ihren festen Standort gefunden hat. 1983 wurde hier das „Österreichische Ge bäckmuseum" eröffnet, das neben diesen Festtags- und Brauchtumsbroten auch All tagsgebäck umfaßt und nun dem interes sierten Publikum zur Verfügung steht. Zu diesem Forschungsbereich erschie nen auch zahlreiche Veröffentlichungen: „Brauchtumsgebäck und Weihnachtsspei sen" (Linz 1957), „Das Allerseelenbrot" (Linz 1970) und als allemeueste das im
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