OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 2

merl dagegen lebten Fischer, Schiffer, Weber und vor allem Flolzknechte. Kam merl ist eine weitläufige Ortschaft. Die Häuser liegen abseits vom See und von der Straße. In Kammer dagegen war alles um den Herrensitz konzentriert. 6. 9. Ageruferweg — SchloBparkpromenade — Schloßesplanade — Seeweg. Bei der Raudaschlmühle, ehemals zum Markte gehörend, beginnt der Agerufer weg. Er führt die Ager aufwärts und, ohne die Hauptstraße queren zu müssen, ge langt man durch die Unterführung zur Schloßparkpromenade. Diese findet ihren Anschluß in der Schloß-Esplanade. Beim Bahnhof beginnend führt dann der Spa zierweg wiederum ein Stück den See entlang zum Strandbad und dann weiter zur Seestraße. 6.10. Am Berg Die Straße steigt steil von der Bundes straße hangaufwärts. Sie ermöglicht aber auch die Zufahrt zum „Waldweg". Durch das Vorwort „am" wird der Ein druck erweckt, die Straße führe am Berg entlang. Sie zieht dagegen - wie ein un schöner Schnitt in die Landschaft — direkt in die Höhe, also müßte sie „Bergstraße" oder „Auf den Berg" heißen. 6.11. Pfarrwiese Auf der Wiese, die dem Pfarrhof ge hörte, wurden Wochenendhäuschen er richtet. Die Aufschließungsstraße bekam danach den Namen. 6.12. Waldweg Ein Stück des Wanderweges, genannt Höhenweg, ist verbaut. Der Weg führt in weiterer Folge in den Wald. 7. Sonstige Bezeichnungen 7.1. Feldstraße Die von der Sickingerstraße abzwei gende Aufschließungsstraße, nahe dem Mühlgraben, heißt Feldstraße. Wie ein gangs erwähnt, ist dies ein Name, der häufig vorkommt, denn das neue Sied lungsland war zuvor eine landwirtschaft lich genutzte Flur. 7.2. Gahberggasse Mit dieser Straßenbezeichnung hat der Gemeinderat althergebrachtes Namens gut aufgegeben: aus der „Goasgassn" wurde die Gahberggasse. Eine Fahrspur, die landwirtschaftli chen Fuhrwerken genügt, schneidet in den steilen Außenhang der Endmoräne. Auf den schlecht nutzbaren Flecken links und rechts der Gasse durften früher die Häus ler ihre Ziegen weiden lassen. Auf einer Glöcklerkappe der „Passe Schörfling Süd" ist die Goas-Gassn dargestellt: bei den zwei Kastanienbäumen mit dem Bankerl plagt sich ein Häusler mit seiner störri schen Ziege. So bleibt vielleicht der alte Name bei der Jugend erhalten. 7.3. Aussichtsweg, Rosenweg und See garten Klingende Namen mit beabsichtigter Werbewirkung für die Sommergäste. 7. 4. Bahnhofstraße Im Gemeindebereich gibt es keine mißglücktere Bezeichnung eines Ver kehrsweges als das Stück vom Franzo sengrubendenkmal bis zur Schiffsanlege stelle, nämlich die Bahnhofstraße. Sie glie dert sich in fünf Teilstücke: 1. Das Anfangsstück bis zur Jubiläums allee ist eine Sackgasse. 2. Die Fortsetzung bis zur Hauptstraße ist ein Gehweg. Er könnte natürlich eines Tages zur Straße verbreitert werden. 3. Ein kurzes Stück der Bahnhofstraße existiert nun nicht. Zwei rechtwinkelige Haken schlagend, muß auf der Haupt straße die Gleisanlage gequert werden. 4. Dann ist man schon auf der Bahn hofanlage. Die Straße hat eine beachtliche Breite angenommen und bietet zweckmä ßige Parkmöglichkeiten.

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