den bewaffneten Bürger. Ein trauriger Anlaß, der buntgekleidete Zieler wurde unabsichtlich erschossen,beendete dasFeuerschießen in Schörfling. Die Kugel fangmauer stand ungefähr dort, wo jetzt das Haus Verschönerungsweg 4 steht. 6. 5. Schwaighoferstraße Die Straße wurde nach den Schwaighofergründen, wo eine Häuserreihe in Schörfling Süd entstanden ist, benannt. 6. 6. Sportstraße Nach dem Krieg wurde der Fußball platz bei der Volksschule angelegt. Der Verkehrsweg an der westlichen Schmal seite des Sportplatzes wurde deshalb Sportstraße benannt. 6. 7. Zum Pulverturm Am Wege nach Fantaberg steht ein kleines Bauwerk, das den stolzen Namen Pulverturm trägt. Größere Mengen Pulver durften nicht in den Häusern aufbewahrt werden. Des halb hatte die Verschleißstelle für Spreng mittel außerhalb des verbauten Gebietes ein gemauertes Lagerhäuschen, das ähn lich wie die städtischen Einrichtungen des Mittelalters, Pulverturm genannt wird. Die Straße, die von der Sickinger straße nach Norden zu abbiegt, soll nach dem ^ Flächenwidmungsplan fortgesetzt werden und wird beim Pulverturm in den Weg nach Fantaberg einmünden. So hat die Bezeichnung „Zum Pulverturm" ihre Berechtigung und ist außerdem nicht all täglich. 6. 8. Hauptstraße — Seestraße Unter „Kammer" ist der ehemalige Sitz der Herrschaft und des Landesge richtes zu verstehen. Die Benennung er folgte nach der Seefeste Kammer. Dazu gehörten der Meierhof, die Taverne, die Brauerei, das Jägerhaus, die Stallungen und noch einige Nebengebäude. Dem Ba rockbaumeister Johann Michael Prunner aus Linz war es zu Beginn des 18. Jh. gelungen, den Großteil der zum Schloß gehörenden Bauwerke im „Vorhof" zu sammenzufassen. Durch Toranlagen mit Türmchen konnte Kammer betreten wer den. Prunners Bausubstanz ist nur mehr in wenigen Teilen des Vorhofes erhalten. Die wohlproportionierten Fassaden muß ten nackten Mauern und unschönen Aus lagenhöhlungen weichen. Ein Kritiker schrieb einmal über Prunners Bauwerke, ihr Schicksal sei es, zu verfallen oder ab gerissen zu werden. Die „Hauptstraße" beginnt bei der „Kammerer Bruck'n" und erstreckt sich bis zum Meierhof. Zwischen Brücke und erstem Torbogen verlief die Straße einmal zwischen der übermannshohen Schloß parkmauer und der sogenannten Stifts allee. Von all der Baumpracht ist nur mehr Kammers schönstes Stück, die Riesenul me, übriggeblieben.Durch den nun auf gerissenen Hof hindurch kommt man zur Schloß-Esplanade, wo das Grand-Hotel gestanden hat. Der mehrmals umgewid mete Hotelbau wurde abgerissen, die Sicht ist jetzt frei zum See. Dann muß man die beiderseits der Straße angelegten Stapel plätze der Lagerhausgenossenschaft pas sieren, ehe man zum Meierhof gelangt. Ab hier wird nun die „Seeleitenbundesstraße" (Nr. 152) „Seestraße" genannt. Sie führt durch den ehemaligen Gemein deteil Kammerl, der mit Gemeinderatsbe schluß vom 1. 7. 1975 Kammer benannt wurde. Diese Benennung ist historisch nicht zu vertreten. Geschichtlich und von der Bevölke rungsstruktur her gesehen, ist Kammer etwas anderes als Kammerl. Die Leute von Kammer gehörten zum Schloß. In Kam1852, Pfarrarchiv Schörfling Die Zählung der Jahresringe durch Forstmeister E. Leithner ergab, daß die Ulmen 1648 gesetzt worden waren.
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