lieh Reginlinde, Arnold III. und dessen Gattin Hazecha eines gewaltsamen Todes. Für alle drei findet sich als Todestag im Lambacher Nekrolog der 1. Februar.® Eine Notiz in den Altaicher Annalen zum Jahre 1050 berichtet von Gottfried, der nach Lambach zurückeilt und hier ebenfalls von Feinden umringt und getötet wird. Zöllner spricht in diesem Zusammenhang die Ver mutung aus, daß um 1050 das Wels-Lam bacher Grafenhaus in einer Fehde mit un bekannten Gegnern, vielleicht den Traungauer Otakaren, untergegangen sei.^° Graf Arnold II. überlebte diesen schweren Schicksalsschlag nicht lange. Als sein Todestag wird der 3. März angegeben, als Todesjahr wird ebenfalls 1050 in "Be tracht gezogen. Somit ist Adalbero, der im Jahre 1045 zum Bischof von Würzburg geweiht wurde, der letzte überlebende Nachkomme der Wels-Lambacher. Der Besitz um Wels und Lambach gelangt an das Bistum Würzburg, das übrige Erbe fällt an die steirischen Otakare und an die Formbacher. Bischof von Würzburg (1045 — 1090) Im Jahre 1045 wurde Adalbero als Nachfolger Brunos von Kaiser Heinrich III. zum Bischof von Würzburg ernannt. Bereits in den ersten Jahren seiner Regie rungszeit entfaltete er eine umfangreiche kirchliche Tätigkeit, deren Reformcharak ter unübersehbar ist. Lothringische Mönche unter der Lei tung von Abt Ekkebert aus der Abtei Gorze reformierten 1046 das bischöfliche Ei genkloster Münsterschwarzach, welches sich aufgrund dieser Maßnahmen zu einem bedeutenden klösterlichen Zentrum ent wickelte. Nach der Reform der Klöster Neustadt am Main und St. Burkhard in Würzburg, die ebenfalls unter der Leitung Ekkeberts durchgeführt wurde, wandelte Adalbero das Kanonikerstift St. Peter, Paul und Stephan in der Sander Vorstadt von Würzburg ebenfalls in ein Benedikti nerstift mit Mönchen aus Münsterschwar zach um. 1057 oder 1058 stiftete und erbau te er mit Unterstützung der Königin Richeza von Polen und des Hochfreien Emehard aus dem Geschlecht der Grafen von Rothenburg-Comburg das Kollegiatsstift St. Maria und Allerheiligen, genannt Neu münster in Würzburg. Tiefe Religiosität, strenge Pflichtauf fassung und ein ausgeprägter Rechtssinn, gepaart mit dem stolzen Bewußtsein der Machtfülle seines bischöflichen Amtes tra ten als wesentliche Charakterzüge Adalbe ros immer deutlicher hervor. Daher darf es nicht verwunderlich erscheinen, daß seine anfängliche königstreue Haltung aufgrund verschiedener Fehlhaltungen Heinrichs in Entfremdung umschlug. Eine dramatische Änderung der Beziehungen zwischen Adalbero und Heinrich setzte mit dem Re gierungsantritt des Archidiakons Hilde brand als Fast Gregor VIT (22. April 1073) ein, der als ein erklärter Vertreter des Re formpapsttums auftrat. Zu diesem Zwecke berief Gregor bereits kurze Zeit später Adalbero von Würzburg, Erzbischof Sieg fried 1. von Mainz sowie fünf weitere Suffraganbischöfe zur Fastensynode nach Rom. Es liegt hierbei die Vermutung nahe, daß Gregor nur jene Reichsbischöfe ein lud, von denen er sicher sein konnte, daß sie sein Reformprogramm unterstützen ® Stiftsarchiv Lambach (STAL). HS 229. vgl. ZöWner; Geschichte Österreichs. Wien 1974.S. 79 " dazu Georg Juritsch: Adalbero, Graf von Wels und Lambach, Bischof von Würzburg und Grün der des Benediktinerstifts Lambach in Ober österreich. Braunschweig 1887. — auch; Alfred Wendehorst: Adalbero von Lambach-Wels (1045 - 1090). In: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg. Teil 1: Die Bi schofsreihe bis 1254. In: Germania Sacra. N. F. 1. Teil 1. Berlin 1962.
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