Bäcker wohnte, nach dem die Gasse ihren Namen hatte, ist unbekannt. Nach der tabellarischen Aufstellung des Jahres 1824 wohnten in den übereckgestellten Häuseln Flößer, Handwerker und Taglöhner, aber keine Bäcker. 4. 4. Lederergasse Das Alter dieser Straßenbezeichnung ist ebenso wenig bekannt wie das der Bäckergasse. Die Gasse führt zur Ger berei, oder wie man sagt, zum Lederer. Die kleine Häusergruppe bei der Ager mit dem Lederer, dem Hafner und noch einem Haus wird bereits im Khevenhüller-Urbar vom Jahre 1581 als „Wasserschöpf" be zeichnet, ein Name, der sich bis jetzt erhalten hat. Der kürzeste Weg vom Markt zum Wasser führt über die steile Lederergasse zur Ager. Bis in die jüngste Zeit wurde auch hier bei großer Trockenheit das Wasser für das Vieh „geschöpft". Oberhalb der Gerberei war die in die Ager hineingebaute Wasch- und Schwemmhütte. Diese Einrichtung fiel später dem Ausbau der Ager für die Lenzinger Industrie zum Opfer. 4. 5. Gärtnerweg 4. 6. Fischergasse Der Hinweis auf Fischer ist hier fehl am Platze. Bei Durchsicht der Archivalien zeigt sich, im Markt gab es keine Fischer; die hatten ihre Behausungen und Boots hütten am See in Kammerl. Bevor die Gasse nach dem Krieg ent stand, gab es nur'-eine landwirtschaftlich genutzte Fahrspur im Gelände. Dieser Wiesenweg wurde von den Schörflingern gerne benutzt, um zur Ager zu kommen. Nicht nur einmal hatte der Besitzer den Zugang vom Agerweg her mit Stachel draht versperrt und mit der Tafel „Be treten verboten" versehen. Daß die Be völkerung auf ein Durchgangsrecht be harrte, ist wohl darauf zurückzuführen, daß alte Flurgrenzen die Fischergasse vor zeichneten. 4.7. Flößersteig Wie die Fischergasse ist auch der Flößersteig kein alter Verkehrsweg. Steig ist eine sehr gelungene Bezeichnung. Der Flößersteig ist nicht für den Durchzugs verkehr entstanden und er steigt wirklich vom Afler zum Markte an, wo es ehemals viele Flößer gab, die Tag für Tag zum Wasser mußten. 5. Personennamen 5. 1. Asamstraße Die Asamstraße zweigt von der Sport straße ab und verläuft entlang der nörd lichen Längsseite des Fußballplatzes zur Buchenstraße. Die Häuser dort wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg errich tet. Asam war Lebzelter. Das Haus Fär bergasse Nr. 1, die ehemalige Lebzelterei, wird noch das Asamhaus genannt. Von 1906 bis 1919 war Michael Asam Bür germeister von Schörfling. Damals wurde zusammen mit der Gemeinde Oberach mann das Volksschulgebäude errichtet. Dies wurde zum Anlaß genommen, um den schulnahen Fahrweg Asamstraße zu nennen. 5. 2. Kronbergerweg Das enge Gäßchen verbindet die Fär bergasse mit dem Marktplatz. Der Name kommt daher, daß in dem Haus an der Biegung der Arzt Kronberger wirkte. Die Reihe der Ärztenamen ließe sich aber zu rückverfolgen über Siebenrock und Stei ner, und dabei hieß das Haus schon im 19. Jh. „Finkenbaaderhaus". Eine allgemei nere Bezeichnung des Weges wäre in Anbetracht der Verdienste der Vorgänger Kronbergers angebrachter gewesen. Frü her war noch an diesem Weg die Überländ des Lebzelters Eisenmanger, 1824 ist
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