OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 2

straften - Oberilchtspian Marktgebiet '' 0^3 und Kammer %! I Iä \ tj \ il «\ ^lä Vm"-2 .,.3jlÄSi^-SVuVl'.l ^ mrTMwea ' l l ; » »/»cwfMW. ■• Miiii*iiAir_l \^ !! /hl f 1 1 \ "• sj.! I i /™—r HAUPT - 1/1 ^ Iii t::* ^lersee de. Für uns ist jetzt ein Nachvoilzug nur z. T. möglich, weil sich Haus- und Flur namen zwar langsam aber im Laufe der Zeit schließlich doch geändert haben. Als Beispiel soll eine Urkunde vom 13. März 1563 dienen:^ Wolfgang Grueber, Richter und Bürger zu Schörfling und Agnes, seine Frau, ver kaufen dem Meister Hans Schreiner, Weber und Bürger zu Schörfling, und seiner Frau Margaretha ihr Haus in Schörfling beim Brunnen am Kirchpichl, das mit der einen Seite an das Haus des Jörg Waser, mit der anderen an das Haus des Peter Mairhauser stößt und auf einem freien Urbargrund der Herrschaft Kammer steht. Aus den Urkunden und den Pfarrmatriken'* erfahren wir auch die ältesten Bezeichnungen von Verkehrswegen im Markte bzw. von Ortsteilen. Schörfling hatte sich dem hügeligen Gelände ange paßt. Alle 105 Häuser zusammen bildeten den Markt. Stadl, Schießstätten u. a. Bau lichkeiten bereicherten den Anblick. Den Mittelpunkt des Marktes bildete der Platz und die Häusergruppe um die Pfarrkirche. Die davon ausstrahlenden Wege hatten, im 16. und 17. Jhd. bereits urkundlich zu belegen, feststehende Namen. Die Häuser an der Straße nach Kammer standen „Im Agerweg" oder „Am Agerweg". Die nach Osten abfallende Straße hieß „Kirch pichl". Außerdem finden sich noch die Hafnergasse und die Häuser „Am Ertl". Zu einer wesentlichen Verringerung der Straßen- und Flurbezeichnungen kam es durch die im Jahre 1771 durchgeführte Häusernumerierung.5 Sie wurde nach dem Vorbild Frankreichs hauptsächlich zum Zwecke der Erfassung aller Wehrpflichti gen verordnet. In den Pfarrmatriken wer den ab diesem Zeitpunkt für den Markt nur mehr die Hausnummern verwendet, wogegen besonders in Sicking noch lange Zeit neben der Hausnummer die Flur ge nannt wurde. Johann Erdpresser von Vöcklabruck zeichnete 1787 einen Plan von Schörfling: „Grund = Rihs von dem, den 30. May 1787 durch eine zwischen 5 und 6 Uhr des Morgens entstandene heftige Feuersbrunst zum Theil eingeäscherten Markt Schörf ling." In diesem Grundriß sind die Häuser mit ihren Konskriptionsnummern einge zeichnet, außerdem auch alle alten Stra ßenzüge und Verbindungswege, wie sie für den Markt in seiner Ausdehnung er forderlich waren. Leider sind nicht alle Straßen benannt. Der Kirchpichl ist ver- ^ Pfarrarchiv. Index. Seite 11. '• Die Pfarrmatriken werden in Schörfling seit 1607 geführt. ® Die Häusernumerierung wurde im Lande ob der Enns mit kaiserlichem Circulare vom 30. 4. 1771 eingeführt.

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