OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Orgelbauer in der Steiermark Von Gottfried Allmer Rupert Gottfried Friebergers umfas sendes Werk über den Orgelbau Ober österreichs im 17. und 18. Jahrhundert brachte viele neue Erkenntnisse zum bishe rigen Wissenstand über diesen Handwerks zweig im Lande Oberösterreich.^ Der vor liegende Beitrag versucht hier anzuschlie ßen und soll zeigen, daß oberösterreichi sche Orgelbauer auch in anderen Bundes ländern, so auch in der Steiermark, erfolg reich tätig waren.^ Die Reichweite der oberösterreichi schen Orgelbauer kann für das 18. und 19. Jahrhundert vor allem bis ins Gebiet des Stiftes Admont verfolgt werden, erst später wurden einige Werke auch in der übrigen Steiermark aufgestellt. Valentin Hochleitner Der Schulmeister aus Windischgarsten beschäftigte sich auch mit dem Orgelbau.^ In der Obersteiermark hat sich ein Werk Hochleitners fast vollständig erhalten. Es befindet sich in der Sebastianskirche zu Kaiwang und hat folgende Disposition:'' Manual: Goppel 8' Viola da Gamba 8' Principal 4' (Zink, erneuert) Fletten 4' Superoctav 2' Ouinta 1 1/3' Mixtur r Pedal: Subbaß 16' Pedalkoppel als Tutti Pedal bezeichnet. Dazu kann man in den Kirchenrech nungen zum Jahre 1761 nachlesen:® „Den Schullmaister zu Windischgärsten ain neye orgl mit 7 Register auf den Sebastianiberg . . . 175 fl. Item 1 Petälldarzu ... 37 fl." Am 11. Mai 1769 stellt Hochleitner ei ne Quittung für 218 fl. aus, die er für eine neue Orgel in der Pfarrkirche Landl erhal ten hatte. Diese Orgel war ein Brüstungs- ' Rupert Gottfried Frieberger: Der Orgelbau in Oberösterreich im 17. und 18. Jahrhundert. (= Musikwissenschaftliche Beiträge der Schlägler Musikseminare III) Innsbruck 1984. — Vgl. Re zension in: OÖ Hbl. 4/1984. S. 348f. ® Vorpublikation für die in Arbeit befindliche Ge samtdarstellung der Geschichte des steirischen Orgelbaues. ^ Frieberger: a. a. O. S. 175ff. Hans Meiling: Schulmeister als Orgelbauer. In: Österreichi sches Orgelforum 1983/2. Wien 1983. S. I9f. Hans Helling: Der steirische Orgelbau im 18. und 19. Jahrhundert. In: Organa Austriaca III. Wien 1982. S. 113. Hier ohne direkte Zuordnung zu einer Werkstätte. - Gottfried Allmer: Der steirische Orgelbauer Anton Josef Römer. In: Blätter für Heimatkunde 57/2. Graz 1983. S. 48. Die hier vermutete Autorschaft Römers wird durch die nunmehr vorliegenden Belege irchtig gestellt. ® Sti. A. Admont, KK 69.

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