Schloßpark und am äußersten Vorsprung das Rondeau bzw. das sogenannte Schanzl. So wie am Eichberg wurden einst auch am Georgenberg Steine gebrochen. Dazu bot der Steilabhang zur Enns eine günstige Möglichkeit. Wegen unerlaubten Steine brechens am Georgenberg wird der Steine brecher Ruepel 1578 vor den Rat geladen und mit 10 Taler bestraft.Im Jahre 1657 erhielt Graf Weissenwolff, Besitzer des Schlosses Ennsegg, die Erlaubnis, auf die Ringmauer ein Gebäude und einen Turm zu setzen. Außerdem wurde ihm auf sein Ansuchen vom Stadtmagistrat ein „Platzl" zugeteilt, innerhalb dessen er Steine bre chen darf.^^ Geologisch wird dieses Ge stein als Nagelfluh bezeichnet, ein kalkig und kieseliges Konglomerat, das auch beim Bau des Stadtturmes Verwendung fand.^® Am ostseitigen Fuß dieser Hochterrasse und dem linken Ufer der Enns bleibt ein schmaler Geländestreifen, der für zwei Häuserreihen eine Verbauung ermöglichte und schon im Mittelalter den Vorort Nie der Reintal bildete. Damals zog ein Ennsarm unterhalb des Georgenberges in nördlicher und dann in nordwestlicher Richtung zur Vorstadt Enghagen in einen stillen Nebenarm der Donau. Dieses längst ausgetrocknete Gerinne läßt sich als Ge ländefurche entlang der Neuhäuseln heute noch erkennen. Dieses Gerinne verlief als Schiffahrtskanal von Enghagen zum Salz hafen im Reintal. Bemerkenswert ist, daß im Reintal und am Hang des Georgenberges bis in das 17. Jahrhundert Weingärten bestanden und dort, klimatisch begünstigt, Wein gedeihen konnte.Aus den Stadtbüchem gibt es Nachrichten, die von Weingärten unter dem Georgenberg berichten. Im Jahre 1605 verkaufte Dionysius Sunbauer, Bür ger der Stadt Enns, und seine Frau Barbara ihren Weingarten und Hofstatt vor der Stadt im unteren Reintal dem Niklas Scho ber, auch Bürger der Stadt. Enns von Osten, Chromolithographie, Lith. Anst. V. W. Loeillotin Berlin, 1860. Über der Eisenbahn brücke ist der bewaldete Höhenrücken des Geor genberges sichtbar, im Hintergrund die breite Front des Schlosses Ennsegg. Foto G. Gärtner Der Georgenberg und die Ennsburg^ Es stellt sich nun die Frage, wann der Name Georgenberg aufscheint. Der früheste Hinweis stammt aus dem Jahre 791, wo urkundlich königliche Gesandte (missi) ge nannt werden, die sich auf dem Wartberg bei Lorch aufgehalten hatten, wo der Bi schof von Freising in Gegenwart des Bi schofs Atto von Salzburg und des Grafen Gerold einen Streit um die Kirche in Holz hausen schlichtete.^® Dieses Ereignis ist wohl im Zusammenhang mit dem Aufent halt Karls des Großen mit seinem Heere zu sehen, als er hier in Lorch drei Tage lang Bittgesänge und Messen hielt, bevor er im Kampf gegen die Awaren die Enns über schritt.^^ Der Name Wartberg deutet auf einen Lug ins Land, von dessen Höhe man RP 1578, 28. VIII. RP 1657, 26. I.und23. II. 22 Amstler: S. 9. 2"* Heinrich L. Werneck: Naturgesetzliche Grundla gen der Landwirtschaft in Oberösterreich, In: Jb. GÖMV 1935. S. 337 2® St. A. Stadtbuch Nr. 8, 1605, 14. IV. 22 Zauner: S. 53 und Anmerkung Nr. 62 ..in locum quae dicitur Lorahha in monte nuncupante Uuartperc". 22 Zauner: S. 53.
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