dert in der Filialkirche St. Heinrich am Ba chern (sv. Areh na Pohorju) Pfarre St. Martin am Bachern, Untersteiermark, Jugoslavien.^ Der otakarische Markt Ense Im Jahre 1186 wird Enns als vicus forensis, als Marktort bezeichnet. Spätestens ab 1164 wurden jährlich bedeutende Mes sen abgehalten.® Für diese Ennser Messen schuf Otakar von Steier 1191 genaue Be stimmungen.® Die Organisation lag in den Händen von Regensburger Kaufleuten, die damals den gesamten Osthandel be herrschten. Diese Märkte begannen je weils am Montag der Bittwoche und dauer ten bis zum Pfingstsamstag also nicht ganz 14 Tage. Dieser Markt fiel meist in den Mai. Der Zoll machte den Otakaren diesen Markt interessant. Der Platz, auf welchem die Ennser Messen abgewickelt wurden, dürfte die Ebene am nördlichen Fuß des Georgenberges gewesen sein, wo die alte Römer-(Limes)straße über den Ennsfluß führte und sich der Hafen im Reintal ent wickelte. Bis in die Neuzeit trug diese Flur die Bezeichnung „In der Altstadt".^® Ota kar begünstigte Enns deswegen, weil er sich einen Anteil an dem immer mehr auf blühenden Donauhandel sichern wollte. Herzog Otakar IV. bestätigte 1191 die Marktrechte zu Enns (Ense) und unterhielt hier eine Münzstätte, deren Bestand schon um die Mitte des 12. Jahrhunderts nach weisbar ist.^^ Die erste Ennser Münzstätte befand sich, wie Josef Schicker nachweisen konnte, in der Wienerstraße 14. Aus dem Jahre 1191 lernen wir einen Ennser Münz pächter kennen. Der Münzherr betrieb ja die Münzstätte nicht selbst, sondern gab sie in Pacht. Otakar erneuerte damals dem Nonnenkloster zu Traunkirchen die Frei heit von aller weltlichen Vogtei. Diese Ur kunde wurde in Enns ausgestellt „apud Anisum in interiori domo Riwini, qui tunc temporis monetam tenebat" d. h. zu Ens Ennser Pfennig, 2. Hälfte 12. Jahrhundert Foto Friedrich Mayr im Hause des Raebeins, der zu derzeit die Münzz hat.^® Die Mehrzahl der Fundstükke, die als Ennser Pfennige erkannt wer den, sind Breitpfennige, die auf der Vor derseite im stilisierten Portrait den Kopf des Münzherren zeigen. Auf der Rückseite ist ein nach rechts blickender kreuztragen der Engel dargestellt. Es handelt sich um Silbermünzen mit einem Durchmesser von etwa 25-15 mm und Einzelgewichten von etwa 1 bis 0,7 g. Die Silberfeinheit beträgt ca. 750/1000.^® Im Ennser Museum sind ^ Posch und Saria: S. 127ff. — 1000 Jahre O. Ö.; S. 35. ® Zauner: S. 61. ® OÖUB 2 (1856). S. 402. Nr. 273. - Willibald Katzinger: Einige Bemerkungen zu den Jahr märkten von Ardagger. In : Unsere Heimat. Jg. 51/2. 1980. S. 116ff. - Derselbe in: 1000 Jahre OÖ. S. 36. Schicker: Eine unbeachtete Urkunde für die mit telalterliche Geschichte Oberösterreichs. In: Heimatgaue. Jg. 4/1923. S. 180ff. — Amstler: S. 45. Schicker: Die beiden Münzhäuser. In: MMVLaur NF 7/1969. S. 5f, - Helmut Jungwirth: Münz- und Geldwesen in Österreich. In: Museum Enns. Ausstellungskatalog Nr. 2 (1969). S. 3ff. — Heidelinde Dienst: Die Münz stätte Enns. In: 1000 Jahre O. Ö. S. 40 — Ferdi nand Tremel: Land an der Grenze. Eine Ge schichte der Steiermark. Graz 1966. S. 62. OÖUB 2 (1856). S. 431. - Amstler: S. 105. - Bernhard Koch: Die mittelalterliche Münzstätte zu Enns. In: MMVLaur NF 21/1983. S. 50f. Mündliche Mitteilung des Dr. Karl Schulz, Kunsthistorisches Museum, Münzkabinett Wien, an den Verfasser.
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