Die musikalischen Darbietungen wurden vorwiegend mit Kompositionen be deutender Gildenmitglieder bestritten, wie etwa von Johann Nepomuk David, Wilhelm Kienzl und Karl Rausch.3'» Die IKG im Dienst der Volksbildung Einen weiteren Akzent im Sinne der Volksbildung setzte die Innviertier Künstlergilde im Jahre 1932. Erstmals, auch heute wieder von großer Aktualität, wurde eine Ausstellung der Gilde auf dem Welser Volksfest gezeigt. Über 7000 Besucher honorierten die Bemühungen der Künstler, ihre Werke auch größeren Bevölkerungs kreisen zugänglich zu machen. Damit konnte Hans von Hammerstein eine Forderung, Künstler müßten mit ihren Werken wieder ein breiteres Publikum konfrontieren, um von diesen verstanden zu werden, erfüllt und anerkannt sehen. In gleicher Weise förderte aber auch die Gilde ihre Schriftsteller. In einer von der Gilde mitfinanzierten Bücherreihe war es möglich, diese Werke zu veröffentlichen. Den Gedichtband „Das Tagebuch der Natur"35 in einer zweiten Auflage und das Epos „Die Asen"36 konnte Hans von Hammerstein auf diese Weise veröffentlichen. Ihren Höhepunkt erreichte die Innviertier Künstlergilde um 1930. Damals zählte die Gilde 36 ordentliche Mitglieder und über 800 korrespondierende und unterstützen de Mitglieder. Nach 1933 setzte ein allmählicher Auflösungsprozeß der Künstlerver einigung ein. Politische Spannungen in weiten Teilen der Bevölkerung und stark diver gierende politische Anschauungen der Gildenmitglieder führten schließlich zur Auflö sung dieser bedeutenden Künstlervereinigung. Zu dieser Zeit war Hans von Hammer stein bereits als Sicherheitsdirektor für Oberösterreich in Linz tätig und verlor durch die räumliche Trennung damit den näheren Kontakt zur Innviertier Künstlergilde. Erst 1946 entschloß sich Max Bauböck wieder, Kontakt zu den ehemaligen Gil denmitgliedern aufzunehmen und eine Neugründung der Gilde in die Wege zu leiten. Hans von Hammerstein blieb der Gilde zwar verbunden, seine angegriffene Gesundheit durch die Haft im Konzentrationslager erlaubte ürm jedoch keine aktive Beteiligung am Wiederaufbau der Innviertier Künstlergilde. Vgl. dazu: Vertonung eines Gedichtes Hammersteins von Karl Rausch. Hans von Hammerstein: Das Tagebuch der Natur. München 1920.2. verm. Aufl. München 1931. (= Schrif tenreihe der Innviertler Künstlergilde.) Hans von Hammerstein: Die Asen. Leipzig 1928. Der Innviertler Künstlergilde gebührt Dank für die Un terstützung hei der Herausgahe des Werkes.
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