r ' J Hl. Adalbero, Kupferstatue um 1636 (Nachbil dung der Holzstatue um 1300), Stift Lambach, Konventtrakt. Foto Diözesanbildstelle org Mayer, Faßbinder in Lambach (1691), Maria Fettinger aus Stadl (1693) und Jo hann Terpeniz, Bürger und Gastgeber aus Stadl (1693) und über eine 1699 erfolgte Heilung am siebenjährigen Sohn Franz des Johann Terpeniz, Bürger und Gastgeber zu Peuerbach.^° Diese überaus erfreuliche Situation wird lediglich von dem Umstand überschattet, daß man nach den jeweils er folgten Wunderhandlungen keine ausführ lichen Zeugenprotokolle anfertigte, um sie später den kirchlichen Behörden vorlegen zu können. Abt Plazidus Hieber von Greifenfels (1640 — 1678) ließ 1652 — 1656 die Stifts kirche Lambach im frühbarocken Stil um bauen. Im Sinne der Barockisierung wurde auch das Grabmal Adalberos einer Verän derung unterzogen. Anstelle der lebens großen Kupferstatue, die Abt Philipp Nagl um 1636 als Nachbildung der ehemaligen hölzernen Statue aus dem 13. Jahrhundert in Auftrag gab, errichtete man ein marmor nes Hochgrab. P. Amand Krenner, der da malige Prior des Stiftes und einer der be deutendsten Historiographen des Klosters, berichtet in diesem Zusammenhang von der Auffindung und Unversehrtheit des Leichnams Adalberos: „Ich . . . begab mich sogleich zu dem zerspalteten theil des Grabstein und befahle mir den Stain aufzu heben. Da dieses geschehen, sah ich daß der ganze heilige Leichnam noch ganz beysamben läge auf der schwarzen erden, und daß die beiner noch mit fleisch überzogen waren . . . In einer Druckschrift erschien diese Begebenheit hundert Jahre später: „ . . . der zerspaltene Grabstein zeiget gleichsam den Weg zu den verschlossenen Heiligthum. Man hebet die zerfallenen Drümer hinweg: alle Anwesenden werden mit einem heiligen Schauder befallen. Alle stehen herum und sehen einen unverwesten Leib. Einige strecken die Hände aus, sie füllen das kirnige Fleisch . . . Aufgrund dieser Entdeckung bemühte sich Abt Plazidus, in Rom die offizielle An erkennung Adalberos als Seligen zu erwir ken. Eine Reaktion auf sein Bittgesuch,^ in dem er das Kardinalskollegium in Rom zu überzeugen versucht, daß die Haltung Bischof Adalberos bei dem großen Streite zwischen Heinrich und Gregor, seine Ver- ™ vgl. Schmieder: Argumenta. S. 9 STAL. Cd. 214 a. fol. 60 r. Dreyfaches Lob Gottes ueber die Wohltaten, welche das Benedictinerische Stift, und Kloster Lambach durch abgewichene sieben Jahrhun dert genossen hat in dem dreytägigen Jubilaeo den 19., 20. und 21. Septembris im Jahre 1756. Eine Abschrift des Briefes ist bei Wolfgang Kol lendorfer: Geschichte des Abtes Placidus Hieber (STAL. Archivhandschrift 225) wiedergegeben.
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