OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 1

nachzukommen. Das kleine, unscheinbare Instrument hat sich weite Absatzgebiete er obert, denn es erklingt nicht nur in der hei matlichen Sennhütte der Alpenländer, son dern auch auf der Puszta Ungarns und auf den Steppen in Polen, Rußland und Si birien, auf den kargen Weidegründen der Balkanländer wie auf den Prärien Ameri kas. Nach einem Bericht der Handels kammer arbeiteten 1928 in Mölln 12 Meister mit fünf Gesellen, zehn Hilfs arbeitern und einigen Lehrlingen. Ihre Maultrommeln wurden vor allem nach In dien und in die USA verkauft."^ Die Namen der Meister 1925 und ihre Meisterzeichen: Josef Wimmer * * Johann Wimmer M W Waage Josef Eisenhofer IZ Karl Schwarz F K Hufeisen JosefLirk E Kreuz Franz Wimmer H S Therese Schwarz IG Anker Georg Hois G K Mondsichel Lambert Schwarz MI Hammer Franz Schwarz IP, GR Johann Gradauer 11 Ludwig Wimmer M Z In der „Steyrer Zeitung" (Nr. 11) vom Jahre 1950 erschien neuerdings ein Artikel über „Die Maultrommelmacher zu Molln",^^^ worin es unter anderen heißt: . . . Fünf Familienbetriebe in der Ort schaft Mölln produzieren jährlich 600.000 Maultrommeln, 90 Prozent gehen davon in den Export. Hauptabnehmer ist Südafrika, kleinere Stückzahlen werden in alle Welt verkauft. In Europa sind die Länder Spa nien, Schweiz, Norwegen, Schweden, Dä nemark und Portugal wichtigste Absatz gebiete. Ein eigentümliches Bild bietet sich dem Besucher, wenn er in die Stube tritt, die zugleich Werkstätte ist. Inder Mitte steht ein riesengroßer Baumstrunk, einem Amboß gleich. Um diesen sitzen zwei Männer — Vater und Sohn, die am Eisenkloben han tieren. Im Hintergrund steht ein klobiger Eichentisch, an dem Mutter und Kinder arbeiten. Ihren fleißigen Händen sind die feineren Arbeiten anvertraut; die Zunge aber, die Seele des Instrumentes darf nur der Meister machen. Dreißig selbständige Meister arbeiteten vor etwa 130 Jahren. Noch vor 20 Jahren (1930) gingen all jährlich rund eineinhalb Millionen Brumm eisen — Made in Austria — in alle Welt hinaus. Heute liegt die Erzeugung in den Händen von fünf Familien, die sich zu einer Werksgenossenschaft zusammengeschlos sen haben. Bis vor wenigen Jahren wurde in der Kirche noch die alte Zunftfahne auf bewahrt. Im ältesten Gasthaus zu Mölln hängt noch über dem Stammtisch der Mei ster das Zunftzeichen, eine riesengroße ■ •■atndvfefk ( Tischzeichen aus dem ehemaligen Gasthaus Scha chinger in Mölln Das Wirtschaftsjahr 1928 in Oberösterreich. Linz 1929 "2 Nachlaß K. M. Klier. C-VI-5. Sch. 33/1 Steyrer Zeitung Nr. 11. (Unterhaltungsbeilage) 1950

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