OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 1

Falle einer Schwängerung hätte die Strafe 4 Schilling betragen, und er wäre ver pflichtet gewesen, bei nächster Gelegen heit die Meisterschaft zu erwerben und das Mädchen zu heiraten. Solche Fälle waren nicht selten. Bei den Angaben der „Zunftkasse" spielen vor allem auch Unterstützungen an bedürftige Mitglieder der Zunft eine nicht unbedeutende Rolle. So läßt 1777 die Meisterschaft dem Johann Krädtauer, Trommelmachermeister unter der Herr schaft Leonstein, welcher durch einen Donner verunglückte (wohl eine Läh mung durch Blitzschlag), aus der Lade 10 Gulden bezahlen.®^ Die vorgenannten Quellen legen auf grund der vielen mit Namen und Häusern verbundenen Daten eine familienge schichtliche Auswertung nahe. K. M. Klier hat mit zusätzlicher Hilfe von Kirchen büchern (und vermutlich auch von Ur baren) hier Zusammenhänge beispielhaft erarbeitet.®® Diese beziehen sich vor allem auf die Familien Wimmer, Gradauer, Eisenhofer und Schwarz sowie auf die Häu ser Molin Nr. 94, 92 und 78. Wimmer (Wibmer, Wimber) 1687 Peter und Martin Wibmer (Taufbuch „Wimberguet" 1726 erw.) bäuerlicher Herkunft 1750 Wimber 1772 Paul Wimmer übernimmt Sölden bei Spem (Mölln 92); bis 1800 lassen sich die Träger dieses Namens als Trommelma cher nachweisen. 1929 existieren noch vier Meister. „Ähnlich blühen seit alten Zeiten die Fa milien der Gradauer, Eisenhofer und Schwarz". Meist wurde das „Häusel" in der Familie oder Verwandtschaft weiter vererbt, samt dem zugehörigen Meisterzeichen. Häusel in Schachen, Mölln 94, Zeichen: II Benedict Ebbat - Kauf 1735 Jacob Schwarz - Kauf 1782 Franz Schwarz - 1898 Sölden bei derSpern, Mölln 92, Zeichen: IG Benedict Grabmer - Kauf 1737 Paul Wimmer - Übernahme 1772 Josef Zingandl - Übernahme 1814 Josef Schwarz — Übernahme 1877 WeissengruberHaus, Mölln 76, Zeichen: IK Josef Kickendorfer — Kauf 1766 Matthias Eisenhofer — Übernahme 1828 Alois Eisenhofer -I- 1922 Die Klöbenmacher besaßen ihre ehrwürdingen kleinen Schmiedehäuschen mit den großen gemauerten Rauchfängen in der Au bei Mölln. Die Putzmühlen stan den an der Steyerling. Von der Zunft zur Werkgenossenschaft. Die weitere Entwicklung bis zur Gegen wart Aus den Akten der Herrschaft Steyr, solchen der k. k. ob der Ennsischen Lan desregierung und im 19. Jahrhundert auch Vgl. Fußnote 23 8= Nachlaß K. M. Klier. C-VI-5. Seh. 33/1

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