OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 1

welchem, wenn es soll thienendt gemacht werden, der menschliche Athem, gleich wie in den anderen blasenden Instru menten, auch helffen, und zugleich mit einem Finger geschlagen werden muß."^ Wenn wir Kluge-Götze „Etymologisches Wörterbuch" zu Rate ziehen, so erfahren wir dort; „Maultrommel F. ,Brummeisen', als Maultrumme bei Fischart 1582 ,Gargantua', 122; als Titel einer Gedicht sammlung von Laurentius von Schnüffis ,Mirantische Maul-Trummel'. Sachlich verschieden von der Mundharmonika, die kaum vor Jean Paul 1795 (Hesp. 406) be gegnete."® Vor Kduge-Götze hatte bereits Grimm's „Deutsches Wörterbuch VI. Sp. 1810" außer auf Gargantua (82b) und Schmppius (Schnifis) (236) auch auf J. C. Göring, Liebesmeyenblümlein 1654, 27 („unser Myrtillo schlägt seine Maultrum- ' M. Prätorius: Syntagma musicum. II. 5. Hrsg. W. Gurlitt, Basel 1929 (K) ®/4. Kluge-Götze: Etymologisches Wörterbuch. Berlin 1943. Laurentinus von Schnüffis: „Mirantisehe Maul-Trummel oder Wohlbedenkliche Gegensätze . . .". Constanz 1699. Ders.: Futer über die Mirantische Maul-Trummel .. . Con stanz. L. Parcus 1699. Vorwort des Gedicht- und Liederbuches: „Es möcht sich einer oder der andere verwundem, warum ich dieses eine Maul trommel nenne. Diesen beliebe ich zu wissen, daß ich nunmehr so arm geworden, daß ich weder Harfen, Lauten, Geigen noch anderes fürnehmes Saitenspiel zu bezahlen vermögt, dahero ich mit einer einfaltigen Maultrommel aufziehen müs sen . . ." (K) 1 Maultrommelspielender Hofnarr. Ausschnitt aus dem Blatt „Die Narren" der Holzschnittfolge „Triumphzug des Kaisers Maximilian" von Hans Burgkmayr, um 1515.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2