l;4 iimilf ü/"* k' tji-.*'' ,• r-r-^ Die erfolgreiche Belastungsprobe der neuen Eisenbahnbrücke zwischen Braunau und Simbach am 25. 8. 1871. Österreichischen Boden. Meinen Doktor grad erlangte ich mit einer Dissertation über DDr. Eduard Kriechbaum, einen Ehrenbürger dieser Stadt, mein Bruder schrieb seine Doktorarbeit über Hans von Hammerstein-Equord, einen ehemaligen Bezirkshauptmann dieses Politischen Be zirkes. Mein verstorbener Onkel hat hier gleich nach dem Kriege als Politischer Re ferent der Bezirkshauptmannschaft Brau nau gewirkt . . . Das Thema „Braunau" ist durch und durch faszinierend und interessant, wenn es auch mit gebotener Sorgfalt zu behan deln ist. Eine Stadt kann es sich nicht aus suchen, wer in ihr das Licht der Welt er blickt! Sicher ist es kein Verdienst einer Stadt, wenn dort ein berühmter Künstler oder Wissenschafter geboren wurde. Es ist aber üblich, daß Städte sich ihres berühmt gewordenen und angesehenen Sohnes, zu mindest im Nachhinein, rühmen. Handelt es sich dabei aber um eine Person, die in ihrem späteren Leben wenig Gutes oder gar Schändliches getan hat, so fällt allein deshalb noch kein historischer Makel auf deren Geburtsstadt. Freilich muß ich zugeben, daß im Falle dieses „Herrn", den ich meine, die Sache nicht ganz so einfach abzutun ist. Denken wir doch an die nach wie vor star ken Emotionen, die um den Besagten und um dessen Geburtsstadt vorhanden sind. Der gezielte Personenkult zu dessen Leb zeiten, erinnern wir uns nur an die Be zeichnung „Geburtsstadt des Führers" und auch an das schmückende Beiwort „Heimatgau des Führers", das Oberöster reich damals erhalten hat, hätte vielleicht Braunau zu einer Art „Reichswallfahrt" werden lassen können, wenn man nicht zu sehr mit dem Kriegführen beschäftigt ge wesen wäre. Aber allergische Hypersensibilitäten unserer Zeitgenossen gegenüber diesem „Besagten", was diese Stadt betrifft, sind eher dazu angetan, gerade das zu bewir ken, was man hier in Braunau zu Recht nicht will: Nämlich, in diesem Zusammen hang Aufsehen zu erregen und so den Medien im In- und Ausland Stoff für Be richte zu geben. Selbstquälerische Über legungen im Zusammenhang mit dieser Person, bezogen auf das Faktum ihrer
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