OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 1

einverstanden sein wird, daß die Eröff nung der Technischen Hochschule in Linz bis auf weiteres zurückgestellt wird und daß die Bau- und sonstigen Arbeiten für die Unterbringung der Hochschule sofort eingestellt werden.'"*^ in diesem Sinne äußerte sich auch Gauleiter Eigruber.'*^ Bonnann, der Hitler diese Gedanken vor trug, stieß bei diesem auf Ablehnung. Er bestand auf einer baldmöglichsten Eröff nung „wenigstens eines Teiles der Techni schen Hochschule. ... Es müsse möglich sein, ohne große Umbauten den Unter richtsbetrieb zu eröf&ien."^ Zehn Tage später, am 22. Februar, wurde Rust und foosigk von dieser Entscheidung in Kennt nis gesetzt."*® Anfang März 1943 trat Lammers an Speer mit der Frage heran, ob die erfor derlichen Baumaßnahmen m die „Wehr kreisrangfolgeliste" eingereiht, und „ob das erforderliche Material und die not wendigen Arbeitskräfte bereitgestellt werden können.'"*® Lammers forderte auch Rust auf, die notwendigen Arbeiten einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen. Am 10. März antwortete ihm dieser, daß nun weitere Einsparungsmöglichkeiten gefunden wurden. Die Gesamtkosten, der durch die Absiedlung des Umsiedlungs lagers notwendig gewordenen Instand setzungsarbeiten, wurden von ihm mit 165.000 RM beziffert.^^ Zu diesem Zeitpunkt befanden sich im Stift Wilhering noch 15 Priestersemi naristen mit einigen Lehrern, deren Aus quartierung Rust ein Anliegen war. Über haupt, so meinte Rust in einem Brief an Lammers, „bedarf es keiner Begründung dafür, daß das Nebeneinander einer staat lichen Schule und eines bischöflichen Prie sterseminars im gleichen Gebäude sehr unerwünscht ist und auf großen Wider stand bei der Studentenschaft stoßen wird."*® Die für die Adaptierungsarbeiten in Wilhering erforderlichen Baumateriahen wurden von Speers Ministerium zur Verfügung gestellt, doch betonte er, daß er eine Einstufung als kriegswichtiges Bau vorhaben ablehne „mit Rücksicht auf die Optik des Krieges". Im Mai 1943 hatten nun die letzten Bessarabiendeutschen das Lager im Stift geräumt, sodaß die Instandsetzungsarbei ten in Angriff genommen werden konn ten.^® Neben der Verlegung von neuen Lichtleitungen wurde zur Wasserversor gung auch ein neuer Brunnen geschlagen, dessen Ergiebigkeit aber nicht den Not wendigkeiten entsprach. Insgesamt waren im Sommer 1943 51 Arbeiter mit den Umbauarbeiten beschäftigt. Unter ihnen befanden sich französische und belgische Kriegsgefangene, sowie 6 Ukrainerin nen.®" Da die Teileröffnung mit Winter semester 1943/44 festgesetzt war, mußten Regelungen für die Studienpläne und eine Fixierung der Lehrkräfte erfolgen. Daher übersandte das REM dem kommissari schen Rektor Jost im Mai 1943 Richt linien, die man am 19. Jänner 1943 bei einer Besprechung von Fachleuten im REM festgelegt hatte. Es stand fest, daß vorerst nur eine Architekturabteilung den Betrieb aufnehmen sollte, an der vorerst Kriegsversehrte und von der Wehrmacht freigestellte Soldaten studieren sollten. ebda. Schreiben vom 7. 2. 1943 ebda. Schreiben von Bormann an Lammers vom 12. 2. 1943 ** ebda. "•5 ebda. <6 ebda. Schreiben vom 4. 3. 1943 " BÄK, R2, Bd. 12511 ebda. Paulus Nimmervoll: a. a. O. S. 49 BÄK, R 2, Bd. 12511. Schreiben des kommissari schen Kurators Breuer an das REM vom 8. 7. 1943

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