sem Projekt bald das Lebenslicht ausge blasen haben.36 Die Bemühungen des REM, bei der VOMI eine Räumung zu erreichen, schei terten. Mitte Dezember 1942 teilte die VOMI dem REM mit, daß das Lager Wilhering nicht abgetreten werden kann, „da . . . der Reichsführer SS erneut befoh len hat, keinerlei Objekte, die zur Unter bringung von Umsiedlern dienen oder dienten, aus meinem Verfügungsbereich abzugeben. Da der Reichsminister Rust gegenüber Himmler kein Durch setzungsvermögen hatte, schaltete er Reichskanzleileiter Lammers ein. Als die ser Mitte Jänner 1943 Himmler mitteilte, daß die baldige Eröffnung der TH Linz auf den ausdrücklichen Wunsch Hitlers zu rückgehe, revidierte dieser seine Ableh nung. Es dauerte aber noch ein halbes Jahr, bis Mitte Juni 1943 die SS das Lager Wilhering auflöste.^® Der Fortgang der Hochschulplanung in den Jahren 1943/44 Im Dezember 1942 war man bereits von den seinerzeitigen 5 Fakultäten abge rückt, und faßte nur mehr drei Fakultäten ins Auge. So schrieb Rust an Fick, daß von den drei Grundfakultäten (Naturwissen schaft, Bauwesen und Maschinenbau) kein Abstrich gemacht werden könne, da sonst die gesamte Entwicklung der Hoch schule gefährdet wäre.®® Damit einher gehend wurde eine bauliche Umplanung vollzogen. Die Adaptierungsarbeiten in Wilhering stießen infolge des Krieges auf Schwierigkeiten. Die sich für die deutsche Wehrmacht verschlechternde Kriegsla ge, die durch die Vernichtung der 6. Ar mee in Stalingrad ihrem Höhepunkt zu strebte, führte zu neuen Regelungen über den umfassenden Einsatz von Arbeits kräften bei der „Reichsverteidigung". Es sollten die strengsten Maßstäbe insbeson dere bei Bauarbeiten in Anwendung kom men. Aus diesem Grund fragte Rust bei Lammers an, „ob auch unter den ver änderten Verhältnissen die Eröffnung der Technischen Hochschule Linz herbeige führt werden soll.'"*® Gegen die Errich tung in dieser Situation sprach sich ein deutig Reichsfinanzminister Schwerin von Krosigk aus. Er argumentierte in einem Schreiben an Lammers, daß auf die in der reduzierten Planung vorgesehenen 50 Hö rer nicht weniger als 100 Personen des Lehrkörpers und des technischen Perso nals kommen würden, und man nicht zu letzt dringend benötigtes Baumaterial für die Umbauarbeiten bereitstellen müßte. Angesichts der Tatsache, daß im Sommer semester 1942 die Besucherfrequenzen an den Hochschulen drastisch zurückgegan gen sind, stellte sich Krosigk auch gegen die Errichtung auch nur einer Fakultät, wie sie in Wilhering geplant war."** Lammers, der den Ausführungen des Finanzministers zugeneigt war, sprach sich in einem Brief an den Chef der Partei kanzlei Bormann ebenfalls gegen die ge plante Eröffnung zu diesem Zeitpunkt aus. „Ich bin überzeugt, daß der Führer unter den obwaltenden Umständen damit Im Herbst 1941 kamen auch Vertreter der UFAund Bajuvaria-Filmgesellschaft nach Wilhering. Doch im Jänner 1942 stand fest, daß aus diesem Plan nichts wird, „da nunmehr endgültig fest steht, daß die Errichtung einer Filmindustrie erst nach dem Kriege durchgeführt werden kann." In: Paulus Nünmervoll. a. a. O. S. 49 BÄK, R 43 II, Bd. 942a. Schreiben der VOMI an das REM vom 16. 12. 1942 ®® ebda. Schreiben Lammers an Hitler vom 16. 1. 1943. ebda. Schreiben vom 19. 12. 1942 ebda. Schreiben vom 28. 1. 1943 ebda. Schreiben von Krosigk an Lammers vom 1. 2. 1943
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