rung der Arbeiten in Linz zu erlangen, was ihm aber nicht glückte. Die Unstimmigkeiten zwischen Eigruber und Eick hatten zweifellos in derTatsache den Ursprung, daß zu diesem Zeit punkt Giesler in die Planungen für Linz ein bezogen wurde,28 was Eick zu zeigen veranlaßte, welche Position er dabei habe. Da der Eührererlaß über die Neugestaltung Linz vom 25. März 1939, der die Auf gaben und Befugnisse des Reichsbaurates für die Stadt Linz festlegte, wörtlich mit dem Eührererlaß über die Neugestaltung Nürnbergs vom 21. Dezember 1938 über einstimmte, die von Giesler durchgeführt wurde, leitete er eine Gleichstellung mit diesem ab. Bei den Überlegungen wie man den mit den Aufgaben überforderten Eick in seinem Wirkungsbereich begrenzen kötme, kam es, nachdem Eick ein Brief an Giesler geschrieben und seinem Unmut über Gieslers Planungseingriffe Ausdruck gegeben hatte, zu einer Klarstellung seiner Eunktion durch Bormaim. Dieser bezeich net Giesler als den von Elitler für die Pla nung Beauftragten, der ausschließlich dem Eührer verantwortlich sei. Eick hätte, so Bormann, für diese Planung keinerlei Verantwortung.29 Durch den Eortgang des Krieges, der als Blitzkrieg gedacht, nun schon eineinhalb Jahre dauerte, kam man nach einer Besprechung im Reichserzie hungsministerium über die Eröffnung der Hochschule zur Ansicht, daß diese zurück zustellen sei. Bereits im Jänner 1942 wurde per Erlaß die Stillegung aller nicht kriegswichtigen Angelegenheiten verfügt, ein Jahr später, im Jänner 1943, regelte ein Erlaß den Einsatz von Männern und Erauen bei der Reichsverteidigung. Trotz dieser Maßnahmen bestand Hitler im Feber auf einer baldigen Eröffnung. Nun sah das REM vor, daß mit Beginn des Wintersemesters 1942/43 ein Materialprüfungsamt als Hochschulinsti tut (als Leiter war der Vorstand der geologischen Abteilung und stellvertre tende Direktor beim Landesmuseum des Reichsstatthalters Dr. J. Schadler) und ein Institut für Wasserbaukunde (als Leiter sah man den Regierungsdirektor DipLIng. E. Rosenauer, er war Leiter der Ab teilung „Wasserbau" bei der Behörde des Reichsstatthalters in Linz, vor) die Arbeit aufnehmen solle. Für das Sommerseme ster 1943 war die Eröffnung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur in dem bis dahin geräumten Petrinum ge plant. Auch was den Kreis der potentiellen Hörer betraf, wurden vom REM bereits Überlegungen angestellt. Da der Krieg einen drastischen Rückgang der Studen tenzahlen bewirkte, zu Einschränkungen des Studienbetriebes und zu Schließungen so mancher Hochschule führte, sah man vor allem in ICriegsteilnehmem (es sollte sich dann herausstellen, daß es in erster Linie Kriegsversehrte waren) jenes Po tential, das in T.inz ein verkürztes Studium " BÄK, R 43 II, Bd. 1019a. Schreiben von Gau leiter August Eigruber an Bormann vom 17. 11. 1942 Ein anderer Hitler, a. a. O. S. 214 29 BÄK, R 43 II, Bd. 1019a. Schreiben vom 8. 6. 1943. Am 12.11.1942 besichtigte Hitler bei Gies ler die Modelle und Pläne der TH Linz von Jost und sah diese als undurchführbar an. (BÄK, R 43 II, Bd. 942a. Schreiben von Bormann an Lammers vom 17. 12. 1942) Folgt man den Ausführungen von Schmückenschläger, war es die Monumentahtät vor dem Hintergrund des Pöstlingberges, die nicht den Ge fallen von Hitler und Giesler fand. Trotz einer Reduktion der Längsachse des Baues von 260 m auf 220 m und einer Verminderung der Bauhöhe, fanden die Entwürfe von Jost in dieser Form keine Verwirklichimg. (Bericht von Schmuckenschläger zur Neugestaltung der Stadt Linz (1938 - 1945), verfaßt 1946. Archiv der Stadt Linz, B 21
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