druck als Hauptstadt eines starken neuen Reiches erhalten. In der Verwirklichung dieser nunmehr wichtigsten Bauaufgabe des Reiches sehe ich den Beitrag zur end gültigen Sicherstellung des Sieges. Ihre Vollendung erwarte ich bis 1950. Das Gleiche gilt auch für die Neugestaltung der Städte München, Linz, Hamburg und die Parteibauten in Nürnberg. . . Ende Jänner 1941 fand erneut eine Bespre chung bei Hitler statt. An ihr nahmen teil: Der General bevollmächtigte für die Bauwirtschaft, Fritz Todt, Reichsleiter Martin Bormann, Gauleiter Eigruber, Reichsbaurat Pick, Prof. Jost und ORR Demmel vom REM. Dabei wurde die etappenweise Inbetrieb nahme gebilligt und betont, daß eine maxi male Ausbauvariante (mit einer Fachrich tung Papiertechnik und einer landwirt schaftlichen Fakultät - die Errichtung einer Fakultät für Bergbau wurde ebenso ad acta gelegt wie der Wunsch Breitenthalers auf Errichtung einer Professur für Botanik und Pflanzenbau, eine für Zoolo gie sowie einen Lehrauftrag zur Verbin dung mit den Hermann-Göring-Werken) seitens des Geländebedarfs gesichert wer den muß.25 Die Gesamtbaudauer wurde mit zehn Jahren angesetzt, die Kosten auf 70 Mil lionen RM präliminiert. Das Baukonzept sah einen, die zentralen Funktionen einer Hochschule beherbergenden Bauteil vor (er sollte in dem bekannten und durch zahlreiche Fotos und Entwürfe überlie ferten kolossal-monumentalen Repräsen tationsstil ausgeführt werden), in billigerer Hallenbauweise (wie sie auch im Fabriks bau angewendet wurde) sollten die ande ren Gebäude errichtet werden. Im März 1941 wurde Architekt Jost definitiv mit der Planung der Hochschule Linz beauftragt. Der geplante Baubeginn im Sommer 1941 sollte die umfangreichen Erdarbeiten ermöglichen, zu deren Durch führung man Kriegsgefangene heranzie hen wollte. Die Firma Mayreder und Kraus, von der man eine Stellungnahme erbat, teilte in einem Schreiben an das Reichsneubauamt vom 25. September 1941 mit, daß unter Annahme einer zehn stündigen Arbeitszeit und bester Leistung der Kriegsgefangenen, 450 davon einge setzt werden müßten, um die Arbeiten in einem Kalenderjahr zu bewältigen. Die Erfahrungen dieser Firma dürften zu diesem Zeitpunkt bereits weit gediehen gewesen sein. So wurde darauf hingewie sen, daß „der Einsatz einer so großen An zahl von Arbeitskräften auf einem ver hältnismäßig kleinen Raum . . . beste Be aufsichtigung und rationellste Einteilung (bedingt), was beim Einsatz von Kriegs gefangenen eine äußerst schwer durch führbare Forderung darstellt."26 Der mit dem Überfall Hitlerdeutsch lands auf die Sowjetunion voll ausbre chende 2. Weltkrieg war ohne Zweifel ein Faktor für die weitere Verzögerung der Errichtung der TH Linz. Dazu kamen noch die Disharmonien bei der Planung. Im Herbst 1942 beschwerte sich Eigruber bei Bormann über das Verhalten von Eick, von dem er sich bei den Planungsarbeiten übergangen fühlte. Eigruber monierte, daß Eick Weisungsrechte beanspruchte, wie sie einem Reichsminister zustünden. Diese würden, so meinte Eigruber, ihm weder zukommen, noch hätte er dafür ausreichende Fähigkeiten. Eigruber ver suchte in dieser Situation eine Schlüssel stellung bei der Planung und Durchfüh2" BÄK, R 43 II, Bd. 1178 25 BÄK, R 2, Bd. 12 511 26 Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA), Reichsbauamt, Schachtel 11/8, Linz TH (Petrinum) 1942 - 1943.
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