bauer publiziert als seine letzte dialektologische Arbeit im Jahr 1926 noch ein Buch zur Geschichte (anhand historischer Belege) der oö. Dialekte (25). Auf landeskundlicher Ebene beginnt in der Folgezeit die gänzliche Erlahmung jeden dialektologischen Interesses, und, abgesehen von einigen volkskundlichen Bei trägen, die Dialektales nur am Rande und eher romantisierend-kurios denn wissen schaftlich-fundiert behandeln, erscheint in den Oberösterreichischen Heimatblättern als seit 1947 existierender Nachfolgerzeitschrift^^ der Heimatgaue erst 1975 wieder ein mundartkundlicher Beitrag (26), und auch dieser nur als Exotikum in einer Landeskun de, die in bezug auf die Sprache das Feld längst den Mundartdichtern überlassen hat. Die Wiederaufnahme der vor Jahrzehnten so hoffnungsvoll begonnenen ernsten und auch ernst zu nehmenden Befassung mit Sprache im Rahmen einer größeren Landes- und Kulturkunde wäre ein erstrebenswertes Ziel. Universitäre Forschung Obwohl vornehmlich im Sinne der sich erst ausbildenden Wiener Schule erar beitet, entstehen die ersten größeren schriftlichen Arbeiten in diesem Jahrhundert außerhalb Wiens. Als Nachwehen der frühen Tätigkeit Joseph Seemüllers an der Uni versität Innsbruck bildet sich dort eine gleichsam auf einem Nebengleis laufende, kleine dialektologische Tradition heraus. So entsteht schon 1919 eine (verschollene) Disser tation über Neukirchen bei Lambach (27), 1924 eine über Pfarrkirchen im Mühlkreis (28), beide noch handschriftlich abgefaßt. 1949 entsteht die Dissertation von Gottfried Glechner über sein heimatliches Innviertel (29), für die er den ganzen Landesteil bereist hat, um dann eine Dialektgeographie zu erstellen, die auch heute noch mangels fehlen der Nachfolger als erste Information zu Sprache im Innviertel dient. Er versucht auch ein wenig, sprachliche Schichtung zu berücksichtigen, bleibt aber doch hauptsächlich beim „alten" Dialekt, dessen Gliederung und Verschiedenheit er anhand der Kultur- und Siedlungsgeschichte erklärt. Ein kurzer Abriß dieses Themas erscheint 1955 (30). Helmut Roitner untersucht 1950 das Gebiet des östlichen Hausruckviertels im Dreieck Linz — Wels — Eferding (31) und Bruno Steinbruckner 1964, wiederum in Form einer Dialektgeographie, das obere Mühlviertel. Seine Dissertation erscheint arg verspätet im Jahre 1976 (32). An der Universität Wien entstehen ebenfalls seit den zwanziger Jahren dia lektologische Dissertationen, wobei der rein quantitative Höhepunkt erst in den sechzi ger Jahren unter Eberhard Kranzmayer (1897 - 1975) erreicht wird. Kranzmayer kann zweifellos als der am folgenreichsten wirkende führende Forscher in der bairischen Dialektologie dieses Jahrhunderts gesehen werden - positiv, was den durch ihn ausge lösten Anstoß zur forcierten Bearbeitung der bairischen Dialekte betrifft, d. h. intensive Zu den Oberösterreichischen Heimatblättern existieren bislang zwei Register: ein Register zu den Jahr gängen 1 (1947) bis 20 (1966) als Beilage zu Jahrgang 21 (1967) und ein Register zu den Jahrgängen 21 (1967) - 30 (1976) als Beilage zu Jahrgang 31 (1977). - Ein Register zu den Jahrgängen 31 (1977) - 40 (l986) ist in Vorbereitung. (Anm. d. Red.) Womit auch die zur Zeit der siebziger Jahre schon stark auffallende methodische Antiquiertheit zum Teil zu entschuldigen ist. Vgl. Zehetner (1983).
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